Eintracht Trier Josef Cinar folgt bei Eintracht Trier auf Daniel Paulus

Trier · Fußball-Oberligist trennt sich nach Minusserie vom Trainer.

 Geschasst: Daniel Paulus. Foto: Sebastian Schwarz

Geschasst: Daniel Paulus. Foto: Sebastian Schwarz

Foto: Sebastian J. Schwarz/sjs / Sebastian J. Schwarz

Kurz bevor er die Übungseinheit am Montagabend leiten wollte, wurde Daniel Paulus (38, Foto: Sebastian Schwarz) von Sportvorstand Horst Brand eröffnet, dass er nicht länger Trainer des zuletzt in der Fußball-Oberliga nach vier sieglosen Spielen so auf Schlingerkurs geratenen SV Eintracht Trier 05 ist. Zumindest bis zur Winterpause soll nun Josef Cinar die auf den zwölften Tabellenplatz und damit an den Rand der Abstiegszone abgerutschte Mannschaft übernehmen. Der 34-jährige Cinar beendet nach Vereinsangaben seine Spielerlaufbahn und wird von Geschäftsführer Torge Hollmann unterstützt. Einige Aufgabenbereiche des früheren Zweitligaprofis sollen intern bis zum Jahreswechsel umverteilt werden.

Als „sehr unangenehm“ bezeichnete es Sportvorstand Brand im TV-Gespräch, dass er dem bisherigen Coach Paulus dessen Freistellung habe mitteilen müssen. „Daniel war insgesamt drei Jahre hier und hat zunächst auch und gerade mit der A-Jugend eine super Arbeit abgeliefert. Leider hatten wir aber nicht den Eindruck, dass er auf die prekäre Situation noch die richtigen Antworten findet“, so Brand weiter.

Interims-Nachfolger Cinar und Assistent Hollmann – der bisherige Co-Trainer Michael Fleck soll sich wieder auf sein Engagement bei der U19 konzentrieren – kennen Brand zufolge die Mannschaft und den Verein bestens. Brand: „Das ist in einer solchen Situation besonders wichtig.“ Gefasst reagierte Paulus – seit Sommer 2017 Cheftrainer der Blau-Schwarz-Weißen – auf seinen Rauswurf: „Ich hatte zuletzt schon so eine gewisse Vorahnung. Diese Entscheidung trifft mich deshalb nicht ganz unvorbereitet. Wenn die Verantwortlichen meinen, jetzt die Reißleine ziehen zu müssen, ist das okay.“

Einerseits die hohen Erwartungshaltungen im Umfeld, andererseits eine bisweilen immer noch junge und unerfahrene und nach Ansicht von Paulus (Vertrag bis 30. Juni 2019) im Sommer  gerade im Angriff nicht so wie von ihm gewünscht verstärkte Mannschaft: Diesem Missverhältnis sah er sich in den vergangenen Wochen zunehmend ausgesetzt. Allzu gerne hätte auch Sportvorstand Brand den Kader in der Sommerpause weiter verstärkt. Er sagt aber auch: „Es war und ist kein Geld für weitere Neuverpflichtungen da.“ Zudem verfüge auch das aktuelle Personal über mehr Qualität, als es zuletzt den Anschein gehabt habe.

Paulus blickt trotz der Freistellung nicht im Groll auf seine Zeit in der Moselstadt zurück: „Es waren drei wahnsinnig tolle Jahre hier in Trier. Dem Verein und speziell der Mannschaft und meinem Nachfolger wünsche ich alles Gute für die Zukunft.“

Josef Cinar wird das Trierer Team erstmals bereits am morgigen Mittwoch, ab 15.30 Uhr, im Drittrundenspiel um den Rheinlandpokal beim A-Ligisten SV Sirzenich coachen. Eine Vorschau auf diese Partie lesen Sie auf Seite 20.

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