Jugendfußball Deutschland ist schon Weltmeister

Trier · Gefeierte Helden, Tränen der Enttäuschung: Die AOK-Mini-WM für junge Fußballer aus der Region hatte viele Emotionen zu bieten und interessante Geschichten zu erzählen.

 Farbenfroh und gut gelaunt: Nach der Siegerehrung der AOK-Mini-WM feierten die ausgezeichneten Teams mit ihren Trainern und Betreuern und konnten auf ein ereignisreiches Turnier zurückblicken.

Farbenfroh und gut gelaunt: Nach der Siegerehrung der AOK-Mini-WM feierten die ausgezeichneten Teams mit ihren Trainern und Betreuern und konnten auf ein ereignisreiches Turnier zurückblicken.

Foto: HANS KRAEMER

Nein, so richtig begeistert konnte er natürlich nicht von der 1:5-Niederlage seiner Schützlinge vom FSV Trier-Tarforst gegen den Stadtrivalen Eintracht Trier sein: Bei der AOK-Mini-Weltmeisterschaft, präsentiert vom Medienhaus Trierischer Volksfreund, war das E-Jugend-Team von Trainer Thomas Richter für Belgien angetreten. Dass die überwiegend Zehn- und Elfjährigen am Ende im Moselstadion ausgerechnet gegen Deutschland den Kürzeren zogen, wertete der Tarforster Coach dann aber doch als gutes Omen und stimmte ihn einigermaßen zuversichtlich: „Das kann ein positives Zeichen sein. Ich hoffe, es wird Mitte Juli bei der WM in Russland genau so kommen. Dann könnten wir uns alle freuen.“

Über 50 erzielte Treffer in der Vorrunde am vergangenen Sonntag und am Samstag beim Finalturnier, ausnahmslos klare Siege und hoch überlegen geführte Spiele: Angesichts der Offensivwucht konnten die beiden Trainer Marco Platz und Erik Michels auch die insgesamt zwei kassierten Tore verschmerzen. Mehr oder weniger groß war die Freude aber nicht nur bei den beiden Trierer Teams von der Eintracht und aus Tarforst über die Plätze eins und zwei. Mit dem dritten Rang konnten sie auch bei der Mosella aus Schweich gut leben. Gefeierter Held war Torwart Nicolas (11), der beim 3:2 im Siebenmeterschießen gegen die JSG Prümer Land einen Ball bravourös abwehrte. Ganz der Profi, wollte er im TV-Gespräch nicht so sehr seine Leistung in den Mittelpunkt stellen, sondern bedankte sich vor allem bei seinen Mitspielern, aber auch den Organisatoren und Sponsoren des Turniers.

Der Hauptsponsor der Mini-WM hatte sich als besonderen Anreiz noch einen Gewinn abseits des sportlichen Abschneidens einfallen lassen. Mit dem Sonderpreis der  AOK würdigte eine Jury aus Mitarbeitern der Eintracht, der Gesundheitskasse und des TV den starken Auftritt der Fans der JSG Könen. Farbenfroh in Gelb und Blau und mit Elchen als Maskottchen hatten sie bereits beim Vorrundenturnier in Saarburg für mächtig Stimmung gesorgt. Die Begeisterung war auch auf dem Moselstadiongelände riesengroß – und nach dem bitteren K.o. im Siebenmeterschießen gegen die JSG Saarburg alias Costa Rica (2:3) hörte man dann von den Rängen auch viel Aufmunterndes. Der Gutschein für einen Grillworkshop mit der AOK half den jungen Kickern aus dem Konzer Stadtteil über die Enttäuschung und die eine oder andere Träne im Knopfloch nach dem Aus im Achtelfinale hinweg.

Die jungen Olewiger hatten sich in den Farben der Peruaner immerhin bis ins Viertelfinale vorgekämpft, ehe sie gegen die marokkanischen Schweicher mit 0:4 den Kürzeren zogen. Sie waren stolz, mit den anderen Verlierern der Runde der letzten acht auf dem fünften Platz gelandet zu sein. „Vor ein paar Hundert Zuschauern direkt im Moselstadion zu spielen, war schon außergewöhnlich für meine Jungs“, bilanzierten Coach Frank Fuhrmann sowie Abteilungsleiter Bernhard Disch. Zustimmendes Kopfnicken erhielten sie von Lukas, Joshua, Nathan und allen weiteren Akteuren des SVO.

Überhaupt dabei gewesen zu sein und die besondere Stimmung einer Mini-WM mit Nationalhymnen, großen Fanaufgeboten, speziellen Trikots in den Länderfarben und einem größeren Stadion in vollen Zügen zu genießen: Dieses generelle Gefühl unabhängig vom sportlichen Abschneiden überwog bei den jungen Kickern. Auch die Fairness war ausgeprägt. Jörg Thome, einer der Jugendtrainer von Ausrichter Eintracht Trier, war als Schiedsrichter im Einsatz. Auch er zeigte sich angetan davon, wie „respektvoll die Spieler bei allem Ehrgeiz miteinander umgegangen sind“.

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