Das flinke Eichhörnchen und der tiefe Keller

Genau die Hälfte aller Frauen-Handball-Bundesligisten steckt im Abstiegskampf, wobei die Plätze sieben bis zehn, die den Klassenerhalt bedeuten, derzeit punktgleich sind. Angesichts des Restprogramms, das der TV heute analysiert, ist für die "Miezen" am Mittwoch (19.30 Uhr) ein Sieg gegen Erfurt absolute Pflicht.

 Im steilen Anflug nach oben oder im freien Fall nach unten? Für die „Miezen“ (im Bild Simona Roubinkova) geht es im Abstiegskampf gegen Erfurt um Alles. TV-Foto: Funkbild

Im steilen Anflug nach oben oder im freien Fall nach unten? Für die „Miezen“ (im Bild Simona Roubinkova) geht es im Abstiegskampf gegen Erfurt um Alles. TV-Foto: Funkbild

Trier. Alles ist noch drin, aber es kann auch ganz bitter kommen: So stellt sich die Situation der Trierer "Miezen" vor den letzten vier Spieltagen der Bundesliga-Saison da. Der Blick auf das Restprogramm macht deutlich, dass am Mittwoch auf jeden Fall ein Erfolg gegen den direkten Konkurrenten Thüringer HC (derzeit Vorletzter) her muss. Dann wären die Erfurter um fünf Punkte distanziert.

Dennoch hat die Mannschaft des früheren "Miezen"-Trainers Dago Leukefeld auch im Falle einer Niederlage in Trier noch Chancen auf den Klassenerhalt - denn das Restprogramm ist einfacher als das zum Beispiel der MJC: Gegen die Rhein Main Bienen und Schlusslicht Dortmund sind für den THC vier Punkte drin. Zum Zünglein an der Waage kann ausgerechnet Tabellenführer Bayer Leverkusen werden, der noch gegen die "Miezen", Blomberg, Erfurt und die Rhein Main Bienen antreten muss. Je früher feststeht, dass Bayer die Hauptrunde als Erster beendet, desto geringer könnte die Motivation sein, alle Kräfte zu mobilisieren. Aber die Entscheidung über die beiden Absteiger wird eher in den sieben direkten Aufeinandertreffen der Keller-Kinder fallen. Die Optimalausbeute aus zwei Siegen gegen Erfurt und Göppingen in den beiden kommenden Partien würde den "Miezen" den Klassenerhalt schon bringen. Danach geht es nach Leverkusen, und am letzten Spieltag kommt der VfL Oldenburg nach Trier, der möglicherweise beide Punkte benötigt, um in die Play-offs einzuziehen. Daher sollte die Eichhörnchen-Regel "möglichst schnell viel sammeln" für die MJC gelten.

Für die "Miezen" ist es zudem wichtig, die Partie gegen Erfurt mit mehr als drei Toren Differenz zu gewinnen: Denn das Hinspiel verlor Trier 26:29 mit einem deutlicheren Erfolg hätte man bei Punktgleichheit am Saisonende den direkten Vergleich gewonnen.

Zwei Mannschaften steigen in die 2. Bundesliga ab, die Teams, die die Hauptrunde auf den Plätzen fünf bis zehn beenden, spielen in einer Play-off-Runde noch einen Europapokal-Platz aus.

Offiziell wieder ungeklärt scheint das Schicksal des Tabellenletzten aus Dortmund zu sein. Im Januar hatte der Gesamtverein mitgeteilt, dass der BVB weder eine Lizenz für die 1. noch die 2. Liga beantragt.

Offiziell eingegangen ist dieser Verzicht beim Liga-Chef Berndt Dugall allerdings noch nicht. "Genaueres wissen wir am 31. März, wenn der Einsendeschluss für die Lizenz-Unterlagen ist", sagte Dugall dem TV. Sollte der BVB keine Lizenz beantragen, stünde er als erster Absteiger fest.

Restprogramm der Abstiegskandidaten:

7. Blomberg-Lippe (derzeit 497:499 Tore und 15:21 Punkte): Leverkusen (H), Rhein Main Bienen (A), Dortmund (H), Leipzig (A) 8. FA Göppingen (484:492/15:21): Frankfurt/Oder (H), Trier (H), Oldenburg (A), Buxtehude (H) 9. DJK/MJC Trier (466:489/15:21): Thüringer HC (H), Göppingen (A), Leverkusen (A), Oldenburg (H) 10. Rhein-Main Bienen (517:552/15:21): Nürnberg (A), Blomberg (H), Thüringer HC (A), Leverkusen (H) 11. Thüringer HC (460:489/12:24): Trier (A), Leverkusen (H), Rhein Main Bienen (H), Dortmund (A) 12. Borussia Dortmund (450:504/10:26): Buxtehude (A), Nürnberg (H), Blomberg (A), Thüringer HC (H)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort