Zweimal ganz oben auf dem Treppchen Eine sprachlose Deutsche Meisterin

Halle · Leichtathletik: Konzer Sprinterin gewinnt Titel über 60 und 200 Meter.

Konzerin Junk holt zwei Meistertitel
Foto: Holger Teusch (teu), Holger Teusch

Nach etwas mehr als sieben Sekunden blieb der gewohnte Jubel erst einmal aus. Weder die aus Konz stammende Sophie Junk, noch Keshia Kwadwo vom TV Wattenscheid wussten, wer im Herzschlagfinale der Jugend-Hallen-DM der Leichtathleten am Samstag über 60 Meter wirklich vorne lag. „Keshia dachte, dass ich gewonnen hab und ich dachte, dass sie gewonnen hat“, erzählt Junk.

Mit bloßem Auge waren die zwei Hundertstelsekunden Unterschied nicht zu erkennen. „Dass es eng wird, war ja klar“, sagt die 18-Jährige, die bei der TG Konz mit der Leichtathletik begann und seit 2015 für die LG Rhein-Wied startet. Dass sie ihre Kollegin aus der U20-Nationalstaffel, die im vergangenen Sommer Junioren-Weltrekord über 4 x 100 Meter gelaufen war, erstmals würde schlagen können, daran dachte Junk nicht. „Ich bin ehrlich gesagt noch ein bisschen sprachlos.“ Auch über die Zeit. Auf 7,39 Sekunden verbesserte sich Junk. Damit gehört sie momentan auf der kürzesten WM-Strecke weltweit zu den 20 besten Nachwuchssprinterinnen (in Europa zu den besten zehn).

Dabei ist Junks Paradestrecke eher 200 Meter. „Ich wollte die 60 Meter eigentlich nicht laufen, habe es dann aber meinem Bundestrainer und meinem Heimtrainer zuliebe getan“, erzählt sie. Und mit dem Rückenwind des 60-Meter-Titels am Samstag wurde sie am Sonntag auch ihrer Favoritenrolle auf der Hallenrunde eindrucksvoll gerecht. In 23,77 Sekunden stellte Junk nicht nur eine neue persönliche Bestzeit auf der Strecke mit den engen Kurven auf, europaweit steht sie in dieser Wintersaison mit der gleichschnellen Russin Polina Miller an der Spitze der U20-Rangliste.

Der zweite Starter aus der Region Trier bei den deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften, Hochspringer Aaron Strupp (TG Konz), konnte das Manko, im Winter kaum in Spikes springen zu können, nicht ausgleichen. „Damit ich wenigstens noch einmal vor der DM mit Spikes trainieren konnte, war ich bei meinem Bruder in Kaiserslautern“, erzählt der Zwei-Meter-Sprinter der vergangenen Freiluftsaison. Das reichte für 1,90 Meter und den elften Platz, aber nicht für einen Angriff auf seine Bestleistung.

Ergebnislink: https://red.laportal.net/Competitions/Resultoverview/312

Link zum Video 60 Meter: http://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/18049-sophia-junk-entthront-titelverteidigerin-keshia-kwadwo

Link zum Video 200 Meter: https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/18079-sophia-junk-macht-das-sprint-double-perfekt/

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