Olympia-Dritter im kalten Trier

Trier · Als erster internationaler Top-Starter des Bitburger-Silvesterlaufs in Trier ist am Montag Micah Kogo in Trier angekommen. Der Olympia-Dritte wird bis Freitag mit Marc Kowalinski vom PST Trier trainieren.

 Der Olympia-Dritte Micah Kogo ist gestern als erster internationaler Top-Starter des Bitburger-Silvesterlaufs in Trier angekommen und trainiert bis zum Rennen mit Marc Kowalinski vom PST Trier. TV-Foto: Holger Teusch

Der Olympia-Dritte Micah Kogo ist gestern als erster internationaler Top-Starter des Bitburger-Silvesterlaufs in Trier angekommen und trainiert bis zum Rennen mit Marc Kowalinski vom PST Trier. TV-Foto: Holger Teusch

Der Blick auf die tief verschneite Landschaft weckte bei Micah Kogo Erinnerungen. Tiefster Winter herrschte im Moseltal auch vor zwei Jahren, als er zum Jahresabschluss als Vorgänger von Haile Gebrselassie den Bitburger-Lauf der Asse gewann. Aber Schnee - kein Problem. "Ich komme gerade aus Frankreich. Dort hat auch Schnee gelegen. Ich habe bei einem Zehn-Kilometer-Lauf in 27:43 Minuten den zweiten Platz belegt. Es war sehr kalt", erzählt Micah Kogo.

2008 war Kogo der gestürzte Sieger beim vom Trierischen Volksfreund präsentierten Bitburger-Silvesterlauf in Trier. Als er damals am Silvestermorgen zusammen mit seinem Landsmann Dennis Masai einen Trainingslauf unternahm, rutschten die beiden Afrikaner auf einer Eisplatte aus. Kogos Schulterverletzung war nicht so schlimm. "Ich habe mich gut aufgerollt", sagt der Olympia-Dritte von Peking. Kogo lief nachmittags über acht Kilometer in 23:07 Minuten allen auf und davon. Dennis Masai hatte weniger Glück: Gehirnerschütterung, Laufverbot, zwei Tage Krankenhaus - seinen ersten Europaaufenthalt hatte sich der junge Kenianer anders vorgestellt. Masais Karriere stoppte der Trierer Glatteissturz nicht: In diesem Sommer wurde er Junioren-Weltmeister über 10 000 Meter.

Für Micah Kogo war der Silvesterlauf-Sieg 2008 der gelungene Abschluss seiner bisher besten Saison. 2010 lief es für den 24-Jährigen aus den kenianischen Rift Valley nicht so gut. Im September verlor er seinen Weltrekord im Zehn-Kilometer-Straßenlauf, den Kogo 2009 in 27:01 Minuten Haile Gebrselassie abgeluchst hatte. Sein Landsmann Leonard Patrick Komon blieb als Erster überhaupt auf der Straße unter 27 Minuten (26:44). 2010 war für die Nicht-Europäer aber auch nicht so wichtig. "Nächstes Jahr sind wieder Weltmeisterschaften. In Korea will ich 10 000 Meter laufen. Aber die Qualifikation in Kenia ist sehr schwer", sagt Kogo.

Vor seinem zweiten Silvesterlauf-Start bekommt Micah Kogo ortskundige Trainingsbegleiter. Marc Kowalinski war sofort begeistert, als er von den Silvesterlauf-Organisatoren gefragt wurde, ob er den Familienvater beim Training begleiten könne. Dem Olympia-Dritten über 10 000 Meter Trier zeigen? Na klar! Dazu ist der Dritte der deutschen Hallenmeisterschaften vom PST Trier gerne bereit. "Hoffentlich macht mich Micah nicht zu sehr platt. Und wenn, dann habe ich ja eine Entschuldigung, wenn es beim Silvesterlauf nicht so läuft", sagt Kowalinski scherzend. Aber welcher Trierer, wenn nicht der drittschnellste Deutsche über 3000 Meter soll den ehemaligen Zehn-Kilometer-Weltrekordler trainieren können?

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