Fußball Vogelwildes Spiel sorgt für viel Frust

Kyllburg · Fußball-Bezirksliga: Das Eifelderby zwischen der SG Kyllburg und der SG Baustert bietet acht Treffer, einen spektakulären Schlusspunkt – und lange Gesichter.

  Kyllburgs Daniel Robertz (vorne, hier im Duell mit Sven Schröder von der SG BOB) traf zum 4:3 für die Gastgeber – nach einem 1:3-Rückstand. Zum Sieg für die Südeifeler sollte es trotz der Aufholjagd am Ende nicht reichen.

Kyllburgs Daniel Robertz (vorne, hier im Duell mit Sven Schröder von der SG BOB) traf zum 4:3 für die Gastgeber – nach einem 1:3-Rückstand. Zum Sieg für die Südeifeler sollte es trotz der Aufholjagd am Ende nicht reichen.

Foto: TV/Hans Krämer

Es war ein vogelwildes Spiel mit acht Treffern. Ein ,Tag der offenen Tür‘ auf beiden Seiten – mit einem verwandelten und  einem großartig parierten Strafstoß. Die Partie bot einen spektakulären Schlusspunkt und sorgte letztendlich für Frust auf beiden Seiten. Das 4:4 (1:1) zwischen der SG Kyllburg/Badem/Gindorf und der SG BOB (Baustert/Oberweis/Bettingen) ließ zwei Teams zurück, denen diese Punkteteilung so gut wie nichts bringt. Während der Gast nun zusehends deutlicher der Rückkehr in die A-Klasse des Fußball-Eifelkreises entgegenblickt, rutschen die Platzherren immer bedrohlicher in Gefilde zurück, aus denen sie sich eigentlich schon verabschiedet geglaubt hatten.

Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Fabian Mohr, der während der 90 heftig geführten Minuten immer wieder mit beiden sportlich Verantwortlichen an der Seite ermahnend Rücksprache hielt,  sprachen die Bilder Bände. Michael Mayer-Nosbüsch, der Trainer Roger Reiter an der Seitenlinie vertrat, stapfte mit einer Mischung aus Zorn und sportlichem Selbstverständnis alle Beteiligten händeklatschend ab. Auf der Gegenseite hatte sich SG-BOB-Coach Claudio Zornio erst einmal Kopf schüttelnd unter das Dach des Ersatzspieler-Häuschens verkrochen. Schonungslos analysierte er später: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht zu 25 Prozent das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Nach der Pause wurde es dann besser, und wir machten zwei blitzsauber herausgespielte Tore zum 3:1. Aber wenn du gegen einen schwachen Gegner selbst nicht besser bist und ein solches Spiel mit so vielen Fehlern machst, dann darfst du dich nachher auch nicht wundern, wenn es nicht für drei Punkte reicht.“

Ein verschossener Elfmeter beim Stand von 3:2 für seine Elf sei nicht der Knackpunkt gewesen. Zornio: „Das kann immer passieren. Wir spielen alle lange genug Fußball, um zu wissen, dass das niemanden aus der Bahn werden darf.“

Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 hatte der Tabellen-Vorletzte die Partie fast gedreht und führte nach einer Stunde auf dem Kyllburger Rasen mit 3:1. Doch im Endeffekt durften die Grün-Schwarzen noch froh sein, überhaupt einen Punkt aus diesem Schlagabtausch mitgenommen zu haben. Denn plötzlich, als kaum noch jemand damit rechnete, ging es Schlag auf Schlag auf Seiten der Gastgeber. Die permanenten laustarken Anweisungen von Mayer-Nosbüsch von der Seitenlinie trugen endlich Früchte. Und die gegnerische Abwehr gab auf einmal bestenfalls noch Geleitschutz.

Mayer-Nosbüschs Elf machte innerhalb von 20 Minuten aus dem 1:3 ein 4:3, weil der Gegner sein Defensiverhalten auf unerklärliche Weise einstellte. Und sie durfte sich zudem bei ihrem Keeper Simon Eppers bedanken, der nicht nur den von Martin Esch gar nicht mal so schlecht getretenen Strafstoß aus dem rechten unteren Eck fischte. Eppers, einer der Besten und Ruhigsten seines Genres in der Bezirksliga, überzeugte mit gutem Stellungsspiel und beherzten Rettungstaten auf der Linie. Den finalen Knockout durch Salvatore Mule, der mit einem gefühlvollen Schlenzer von der rechten Strafraumkante zum 4:4 traf, konnte allerdings auch er nicht verhindern – ihm war die Sicht versperrt.

„Wenn du so ein Spiel noch in einer Viertelstunde drehst, dann willst du es natürlich auch nach Hause schaukeln. Die letzten Bälle hätten wir einfach nur wegdreschen müssen“, war Mayer-Nosbüsch nach den 90 Minuten gefrustet. Gleichzeitig blickte auf die noch ausstehenden Begegnungen voraus: „Die Gegner sind alle unsere Kragenweite. Wir haben jetzt nur noch Endspiele.“

Ob die SG BOB auch noch von Endspielen reden darf, ist fraglich. Zumindest eines dürfte feststehen. Claudio Zornio wird wohl auch im Falle des Abstiegs weitermachen: „Das ist so vorgesehen.“

SG Kyllburg/Badem/Gindorf: Simon Eppers – Christopher Keil, Michael Thielen, Michael Nierobis, Daniel Machon, (90. +2 Sebastian Milbert), Jonas Rees, (65. Marius Willwertz), Felix Leuschen, Tobias Hahn, Yannick Mohr, (62. Jan Junges),  Pierre Valerius, Daniel Robertz

SG Baustert/Bettingen/Oberweis: Simon Esch -  Johannes Valentin, Sven Schröder, Martin Esch, Dennis Gansen, Luca Eichner, Tim Hoffmann, Thorsten Wenzel, (87. Felix Metzen), Marcel Friedrich, (80. Tobias Pauls), Andre Schares, Salvatore Mule

Tore: 0:1 (35.) Martin Esch, 1:1 (42., FE) Pierre Valerius, 1:2 (56.) Martin Esch, 1:3, (62.), Dennis Gansen, 2:3 (70.), Damian Machon, 3:3 (75.), Damian Machon, 4:3, (82.), Daniel Robertz, 4:4 (90. + 3), Salvatore Mule

Schiedsrichter: Fabian Mohr

Besonderes Vorkommnis: Torwart Simon Eppers (SGK) pariert Strafstoß (73.)

Zuschauer: 140

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort