Fußball Salmrohr und der schmale Grat

Salmrohr · Fußball-Oberliga: FSV agiert gegen Elversberg II unter neuem Trainer Frank Meeth mutig, scheut aber am Ende das allerletzte Risiko – Warum sich Routinier Gustav Schulz verabschiedet hat.

  Voller Einsatz, aber keine Tore: Der FSV Salmrohr (links: Maurice Neukirch) und die SV 07 Elversberg II (Mitte: Jannik Spengler, rechts: Nico Floegel) trennten sich unentschieden .

Voller Einsatz, aber keine Tore: Der FSV Salmrohr (links: Maurice Neukirch) und die SV 07 Elversberg II (Mitte: Jannik Spengler, rechts: Nico Floegel) trennten sich unentschieden .

Foto: Hans Krämer

Zwar war Frank Meeth einst schon Nachwuchsspieler in Salmrohr und trainierte vor rund zwei Jahrzehnten die zweite Mannschaft und dann die A-Junioren – etwas gewöhnungsbedürftig war der Mann an seiner linken Seite in der Pressekonferenz nach dem Spiel in der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga zwischen dem FSV und der SV 07 Elversberg II (0:0) für Salmrohrs Vorsitzenden Christian Rauen aber schon noch: „Ich muss jetzt aufpassen, dass ich nicht Lars sage ...“

Viereinhalb Jahre war Schäfer Coach, ehe er gut zwei Wochen zuvor zurücktrat. Unter Interimstrainer Karl-Heinz Kieren holte die Mannschaft zwei Siege in zwei Partien. Nun folgte ein Zähler gegen die Regionalliga-U21 aus dem Saarland. „Ganz unzufrieden bin ich nicht mit dem Punkt“, ließ Salmrohrs neuer Übungsleiter in seiner Analyse durchblicken. Der Kontakt zu den auf dem vermutlich ersten Nichtabstiegsplatz rangierenden Elversbergern bleibt bei drei Punkten Rückstand so gewahrt. „Wir wollten gewinnen, sind den Gegner früh angelaufen. Das Ziel war es, sie so gar nicht erst ins Spiel kommen zu lassen. Das ist uns über weite Strecken auch gut gelungen“, stellte Meeth nach seinem Debüt als Trainer der ersten FSV-Mannschaft fest.

Die erste dicke Chance hatten aber die Gäste: Als die Innenverteidigung der Hausherren nicht richtig zupackte und Nico Floegel durchgebrochen war, musste Schlussmann Sebastian Grub in höchster Not retten (25.). Trotz allen Bemühungen kamen die Hausherren im ersten Durchgang allenfalls zu Halbchancen: Zwei Schüsse von Hendrik Thul wurden von der Elversberger Abwehr abgeblockt, und einmal kam Louis Thul in aussichtsreicher Position nicht mehr richtig an den Ball.

„Immer wieder hatten wir gute Ballgewinne. Im Umschalten kam der letzte Ball aber zu selten und wir haben da allzu oft falsche Entscheidungen getroffen“, wusste Mittelfeldroutinier Daniel Bartsch. So blieb es auch im zweiten Durchgang ein weitestgehend ausgeglichenes Match – auf einem doch noch gut präparierten Rasenplatz im Salmtalstadion. In den ersten Partien nach der Winterpause war das Geläuf noch sehr holprig.

In der Schlussviertelstunde kam Salmrohr zu zwei guten Möglichkeiten: Einen Schuss aus 17 Metern von Maurice Neukirch lenkte Elversbergs Keeper Florian Barth gerade noch so um den Pfosten, und nach einem Pass von links durch Anton Moroz kam Hendrik Thul einen Schritt zu spät (75./81.). „Wir haben das Risiko erhöht, wollten aber nicht voll aufdrehen. Es war ein schmaler Grat. Schließlich war Verlieren verboten“, sagte Bartsch im Rückblick.

Fünf Partien verbleiben den Salmrohrern, um eventuell noch an den Elversbergern vorbeizuziehen oder zumindest den aktuellen sechsten Platz zu halten, der dann reichen würde, wenn der Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar-Zweite sich in der Relegation durchsetzen würde.

Im Kampf um den Klassenverbleib kann Frank Meeth nicht mehr auf Gustav Schulz zählen. Als der 36-Jährige erfahren habe, dass er (auch) unter dem neuen Coach nicht zur Startformation zählt, habe er erklärt, dass er enttäuscht sei und nicht länger zur Verfügung stehe, berichtet der FSV-Trainer – und betont: „Gustav hat zuvor im Training ordentlich Gas gegeben. Ich hätte ihn gerne noch im Laufe des Spiels gebracht.“ Der Mittelfeldspieler hält sich auf TV-Anfrage zurück, lässt nur durchblicken, dass „ich festgestellt habe, dass es nicht mehr passte. Meine Zeit als Fußballer ist abgelaufen. Deshalb höre ich auf  – und zwar sofort“. Er werde bald 37, habe mit seinem Abbruch-Unternehmen, das er leitet, tagsüber jede Menge zu tun. „Da verschieben sich die Prioritäten“, meint der frühere Regionalligaspieler. Ob er dem Fußball künftig eventuell als Trainer erhalten bleibt, lässt Schulz derzeit offen.

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