Rallye Dakar Dennis Zenz aus Klausen auf dem Weg zum Klassensieg

Jeddah/Klausen · Mit dem jungen US-Piloten Seth Quientero ist der 31-Jährige aus dem Kreis Bernkastel-Wittlich erfolgreich in der Wüste Saudi-Arabiens unterwegs. Das Duo hofft auf einen Erfolg im Ziel. Doch es gibt Diskussionen um einen möglichen Abbruch.

 Durch die Wüste: Dennis Zenz aus Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist mit seinem US-Piloten Seth Quintero derzeit auf dem Weg zum Klassensieg bei der Rallye Dakar.   

Durch die Wüste: Dennis Zenz aus Klausen (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist mit seinem US-Piloten Seth Quintero derzeit auf dem Weg zum Klassensieg bei der Rallye Dakar.   

Foto: Red-Bull Contentpool

Der Klausener Rallyesportler Dennis Zenz hat die erste Woche der Rallye Dakar 2022 gemeinsam mit seinem 19-jährigen Piloten Seth Quientero (USA) in seinem 177 PS starken Dünenbuggy als Führender in seiner Klasse abgeschlossen. Der 31-Jährige bestreitet derzeit seine zweite ,Dakar’, die in diesem Jahr über mehr als 8000 Kilometer quer durch Saudi-Arabien führt, erneut als Mitglied des Red-Bull-Juniorteams in der Klasse der leichten Prototypen. Das Duo Quintero/Zenz hat bisher fünf  von sechs Tageswertungen für sich entscheiden können und ist mit seinem OT3-Buggy in der ersten Woche als dominierendes Team unterwegs.

„Unser Ziel  kann es jetzt nur noch sein, die Klasse der Prototypen als Sieger zu beenden und dabei so viele Etappensiege wie möglich einzufahren“, gibt sich der Klausener nach der Hälfte der absolvierten Tagesabschnitte gegenüber dem TV sehr optimistisch. Bei ihrem ersten Start im Januar des vergangenen Jahres  gewannen Quientero/Zenz  in ihrer Klasse zwei Etappen und verpassten den Gesamtsieg nur wegen eines Getriebeschadens.

Zenz begann sehr früh mit dem Rallyesport,  mittlerweile hat er 16 Jahre Erfahrung auf dem „heißen Sitz“.  Mit acht Jahren bestritt er seine ersten Kartrennen. Ab 15 Jahren darf man in Deutschland ganz offiziell Rallye-Beifahrer sein.  Im Team eines älteren Freundes saß er mit 13 Jahren erstmals neben dem Fahrer, „damit ich lernen konnte und mit 18 nicht völlig unbedarft anfangen musste“.

Seine Aufgabe während der ,Dakar’, die am 14. Januar endet, sind vielfältig. Es geht auf den langen Tagesetappen, die teilweise bis zu 700 Kilometer umfassen, nicht nur darum, mit dem Kompass korrekt zu navigieren. Der erfahrenere Zenz, der eine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker abgeschlossen und sich 2015 selbstständig gemacht hat,  soll den US-Jungstar auch behutsam lenken, ihn je nach Anforderung einbremsen oder auch antreiben. 

Zenz, der damals auf den weiteren Schulweg mit Abitur und Studium verzichtete, um möglichst frühzeitig in die Welt des professionellen Rallyesports einzutauchen, beschreibt seine Rolle im Buggy wie folgt:  „Ich sehe den Job des Beifahrers auch als den eines Psychologen. Ich kann einem Fahrer aggressiv vorlesen und ihn anstacheln oder aber ihn beruhigen. Die Zwischentöne zu erspüren, das ist Erfahrungssache; und etwas, was gutes Teamwork ausmacht. Das Motto, vor allem bei den langen Wüstenrallyes lautet ganz einfach: Links lenkt, rechts denkt.“

Die Rallye Dakar, deren Gesamtwertung zur Halbzeit der 51-jährige Katarer Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux mit einem Vorsprung von mehr als 50 Minuten vor seinem Markenkollegen Yazeed Al-Rajhi und dem ehemaligen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb (BRX) anführt, endet kommenden Freitag nach 8000 Kilometern in Jeddah. Eurosport zeigt täglich abends Aufzeichnungen der einzelnen Tagesabschnitte.

Aktuell wird indes darüber diskutiert, ob die ,Dakar’ abgebrochen werden sollte. Die französische Regierung stuft eine Explosion am Fahrzeug des Franzosen Philippe Boutron vor Beginn der Rallye als möglichen Terrorakt ein. Der Vorfall hatte sich am 30. Dezember im Start- und Zielort Jeddah ereignet. Boutron erlitt schwere Verletzungen an den Beinen. Die Rallye Dakar wird von dem französischen Unternehmen Amaury Sport Organisation (ASO) organisiert, das auch die Tour de France ausrichtet.

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