Wildkräuter Dem Kraut auf der Spur

Hermeskeil · (red) Die Knoblauchsrauke ist eines der Frühlingswürzkräuter, die für das Jahr eine Fülle von Energieschüben gibt. Eine Frühjahrskur mit der Kreuzblütlerpflanze stärkt die Abwehrkräfte und ist eine Bereicherung des täglichen Speiseplans.

 Ein Aurorafalter auf einer Knoblauchsrauke. 

Ein Aurorafalter auf einer Knoblauchsrauke. 

Foto: © Naturpark/VDN/ franziskaner

Knoblauchsrauke kulinarisch

Die ganze Pflanze ist essbar. Die Triebe und Blätter des feinwürzigen, aromatischen knoblauch-pfeffrig schmeckenden Küchenkrautes können roh als Gewürz in Salaten, Quarkspeisen, Pesto, Smoothies und Brotaufstrichen zum Einsatz kommen. Beim Kochen wird der knoblauchartige Geschmack zerstört. Die Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden. Grüne, noch unreife Samenhülsen und die Wurzel, die an Meerrettich erinnert, können als scharfes Gewürz zu Gemüsegerichten gemischt werden. Aus den ausgereiften schwarzen Samen der Knoblauchsrauke kann eine Art Senf hergestellt werden, auch ist der Samen wie Pfeffer als Gewürz nutzbar.

Nahrhaft und heilwirksam

Die Knoblauchsrauke enthält ätherische Öle, die dem des Knoblauchs ähnlich sind. Wertvolle Inhaltsstoffe der Pflanze sind Senfölglykosid, Saponin, Vitamine A und C, ätherisches Öl, Sinigrin, Karotin und Mineralstoffe, einige können eine wundheilende, schleimlösende und desinfizierende Wirkung aufweisen. Für eine entgiftende ­Frühjahrskur kann die ganze Pflanze kurz vorm Blühen samt Wurzel geerntet und gut gesäubert, mit Bio-Apfelessig übergossen werden. Zwei Wochen ziehen lassen und dann abseihen. Als Kur kann der Kräuter-Essig dreimal täglich mit vier Teelöffel in einem Glas Wasser eingenommen werden.

Boden, Standort und Ernte

Die Knoblauchsrauke liebt nährstoffreichen, feuchten Boden und gedeiht am besten im Halbschatten. Die Pflanze wächst in Gärten, unter Hecken, an Wegrändern und auf Waldlichtungen. Beim Zerreiben der Blätter entströmt ein starker Knoblauchgeruch, so dass die Pflanze kaum eine Verwechslung mit anderen Wildkräutern erfährt, ggf. mit dem essbaren Gundermann. Es empfiehlt sich die Verwendung frisch geernteter Pflanzen, da bei Lagerung der Duft und die Wirkstoffe verloren gehen. Die Wurzel wird am besten von einjährigen Pflanzen geerntet.

Nutzen für die Natur

Für viele Insekten, darunter auch Schmetterlingsraupen und Bienen, ist die Knoblauchsrauke eine wichtige Futterquelle, Pollen- und Nektarpflanze.

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