Geschichte Von der Zeichnung bis zum fertigen Schiff

Trier · Langer Weg bis zur ersten Fahrt: Im Jahr 2017 begannen die Arbeiten zur Rekonstruktion des antiken römischen Handelsschiffs.

 Oktober 2018: In der eigens errichteten Halle entsteht der originalgetreue Nachbau des römischen Handelsschiffs Laurons 2.

Oktober 2018: In der eigens errichteten Halle entsteht der originalgetreue Nachbau des römischen Handelsschiffs Laurons 2.

Foto: Rainer Neubert

(red) Schon in der Antike war der Gütertransport über lange Distanzen mit seegängigen Schiffen die günstigste Variante. Die Rekonstruktion antiker Seewege und der damit verbundenen ökonomischen Kalkulationen an der Uni Trier soll neue Erkenntnisse bringen über die antike Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zu Interpretationsmöglichkeiten von frühen Globalisierungstendenzen. Die Forschung wird sich zunächst auf den Mittelmeerraum konzentrieren, später aber auch den Atlantik und den Indischen Ozean einbeziehen. Bei der Ermittlung sowohl nautischer wie ökonomischer Daten wird der Digitale Maritime Atlas herausragende Dienste leisten. Der in enger Kooperation mit Technik- und Naturwissenschaftlern der Hochschule Trier, des RGZM, der TU Hamburg-Harburg und des MIT in Massachusetts zu entwickelnde DIMAG wird in der Lage sein, für jeden Tag eines Jahres die auf den jeweiligen Schiffstyp angepassten Hauptrouten und das Spektrum der voraussichtlichen Fahrzeiten zu ermitteln, zu simulieren und zu visualisieren. Auf dieser Basis lassen sich die Kalkulationen nachvollziehen, welche die Händler und Seefahrer aufgrund ihres Erfahrungswissens anstellten. DIMAG erschließt somit Informationen, die über herkömmliche Quellen nicht mehr rekonstruierbar wären.

 Juni 2017: Die Hochschule Trier hat am Computer das Modell für das römische Handelsschiff Laurons 2 entstehen lassen.

Juni 2017: Die Hochschule Trier hat am Computer das Modell für das römische Handelsschiff Laurons 2 entstehen lassen.

Foto: Hochschule Trier
 Barbara Ashley-Bernard bereitet die beiden Handpumpen für den Einbau in das Schiff vor. Dabei ist auch die richtige Knotentechnik wichtig.

Barbara Ashley-Bernard bereitet die beiden Handpumpen für den Einbau in das Schiff vor. Dabei ist auch die richtige Knotentechnik wichtig.

Foto: Rainer Neubert
 Roland Schons aus Luxemburg gehört zu den 50 Mitwirkenden des Projekts. Er baut aus Holz eine römische Bilgenpumpe für das Schiff. Damit wurde um das Jahr 300 n. Chr. Wasser aus dem Rumpf befördert.

Roland Schons aus Luxemburg gehört zu den 50 Mitwirkenden des Projekts. Er baut aus Holz eine römische Bilgenpumpe für das Schiff. Damit wurde um das Jahr 300 n. Chr. Wasser aus dem Rumpf befördert.

Foto: Rainer Neubert
 Juni 2019: Der noch namenlose Nachbau des Römerschiffs Laurons 2 fährt auf dem Landweg in den Trierer Hafen.

Juni 2019: Der noch namenlose Nachbau des Römerschiffs Laurons 2 fährt auf dem Landweg in den Trierer Hafen.

Foto: Florian Blaes
 Juli 2019: Ministerpräsidentin Malu Dreyer tauft den originalgetreuen Nachbau eines römischen Handelsschiffs in Trier.

Juli 2019: Ministerpräsidentin Malu Dreyer tauft den originalgetreuen Nachbau eines römischen Handelsschiffs in Trier.

Foto: Rainer Neubert
 Der Nachbau trägt den Namen „Bissula“, nach der Geliebten des römischen Dichters Ausonius. Ausgestattet wird das Schiff mit moderner Messtechnik.

Der Nachbau trägt den Namen „Bissula“, nach der Geliebten des römischen Dichters Ausonius. Ausgestattet wird das Schiff mit moderner Messtechnik.

Foto: Rainer Neubert
Geschichte: Von der Zeichnung bis zum fertigen Schiff
Foto: Rainer Neubert

„Ein ‚Langfristvorhaben‘ der Deutschen Forschungsgemeinschaft einzuwerben, ist eine ganz besondere Auszeichnung“, so der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf.  „Das wird nun auch eine lange und herausfordernde akademische Seefahrt“, gratuliert Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel dazu, dass es gelungen ist, diese Forschungsförderung einzuwerben.

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