Geschichte Von der Zeichnung bis zum fertigen Schiff
Trier · Langer Weg bis zur ersten Fahrt: Im Jahr 2017 begannen die Arbeiten zur Rekonstruktion des antiken römischen Handelsschiffs.
(red) Schon in der Antike war der Gütertransport über lange Distanzen mit seegängigen Schiffen die günstigste Variante. Die Rekonstruktion antiker Seewege und der damit verbundenen ökonomischen Kalkulationen an der Uni Trier soll neue Erkenntnisse bringen über die antike Wirtschaft und Gesellschaft bis hin zu Interpretationsmöglichkeiten von frühen Globalisierungstendenzen. Die Forschung wird sich zunächst auf den Mittelmeerraum konzentrieren, später aber auch den Atlantik und den Indischen Ozean einbeziehen. Bei der Ermittlung sowohl nautischer wie ökonomischer Daten wird der Digitale Maritime Atlas herausragende Dienste leisten. Der in enger Kooperation mit Technik- und Naturwissenschaftlern der Hochschule Trier, des RGZM, der TU Hamburg-Harburg und des MIT in Massachusetts zu entwickelnde DIMAG wird in der Lage sein, für jeden Tag eines Jahres die auf den jeweiligen Schiffstyp angepassten Hauptrouten und das Spektrum der voraussichtlichen Fahrzeiten zu ermitteln, zu simulieren und zu visualisieren. Auf dieser Basis lassen sich die Kalkulationen nachvollziehen, welche die Händler und Seefahrer aufgrund ihres Erfahrungswissens anstellten. DIMAG erschließt somit Informationen, die über herkömmliche Quellen nicht mehr rekonstruierbar wären.
„Ein ‚Langfristvorhaben‘ der Deutschen Forschungsgemeinschaft einzuwerben, ist eine ganz besondere Auszeichnung“, so der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Konrad Wolf. „Das wird nun auch eine lange und herausfordernde akademische Seefahrt“, gratuliert Universitätspräsident Prof. Dr. Michael Jäckel dazu, dass es gelungen ist, diese Forschungsförderung einzuwerben.