Katholische Kirche Notfalls ohne Priester

Zum Artikel „XXL-Pfarreien gestoppt: War’s das mit der Bistumsreform?“ (TV vom 23./24. November) und weiteren Beiträgen zum Thema schreibt Josef Berens:

War das nicht eine überfällige Reaktion des Vatikans? Bischof Ackermann scheint es sich wirklich zu einfach zu machen und nicht zu erkennen, was er den Katholiken und seinem Bistum mit dem geplanten, doch mehr oder weniger als Kahlschlag zu bezeichnenden Plan anzutun versucht. Im Sinne von Jesus kann es nicht sein, Jahrhunderte alte, über Generationen fruchtbar wirkende Pfarreien einfach verschwinden zu lassen. Leider wird man den Eindruck nicht los, dass Stephan Ackermann sich weniger um die Sache Jesu sorgt, als sich als Pionier und Organisator einer Kirche stark zu machen, die anscheinend ihren Höhepunkt überschritten hat und deren Abwärtstrend nun zu organisieren ist. Vielleicht spielen aber auch finanzielle und materielle Interessen des Bistums eine Rolle.

Gott sei Dank und fast in letzter Minute wird das unverständliche und unchristliche Vorhaben bezüglich Entsorgung von wertvollen, über Generationen bestehenden Pfarreien nun doch noch von Rom gestoppt und ein scheinbar selbstherrlicher Bischof in die Schranken gewiesen. Mancher gute, treusorgende Priester würde sich im Grab umdrehen, wenn er sehen könnte, was da mit seiner frommen früheren Pfarrei geschehen soll, denn keine einmal entsorgte Pfarrei, wird jemals wieder neu erstehen.

Dabei gibt es doch in jeder halbwegs lebendigen Pfarrei Katholiken, die die Sache Jesu lebendig halten und bestimmte Dinge auch ohne eigenen Priester übernehmen würden, so dass die Pfarrei problemlos lebendig weiter bestehen könnte. Wieso eigentlich nicht, denn das Christentum hat doch über Jahrhunderte auch ohne Priester funktioniert. Kann man katholisch-amtskirchlich heute noch so mit ehrbaren, selbst denkenden Christen und Katholiken umspringen?

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