Umwelt Scheinheilig

Zur Berichterstattung über Elektro-Autos schreibt Walburga Rink:

Die Polemik und Öko-Meinungsdiktatur wird gestylt mit leeren und scheinheiligen Floskeln, viel Tamtam und blindem Aktionismus. Denn wie kann es sonst sein, dass das E-Auto in den höchsten Tönen als klimafreundlich und Heilsbringer gelobt wird, wenn man bedenkt, wie und wo die Rohstoffe für die dafür benötigten großen Akkus abgebaut werden. Im Hochland der Anden Südamerikas werden für die Gewinnung des Leichtmetalls Lithium aus den Salzwüsten ganze Ökosysteme zerstört und die Menschenrechte der dort seit Jahrhunderten lebenden indigen Bevölkerung mit Füßen getreten. Für die Förderung des Lithiums benötigen die Bergbau-Unternehmen bis zu 80 000 Liter Frischwasser pro Stunde. Wasser, das den Menschen und Tieren in der sowieso kargen Landschaft unwiederbringlich entzogen wird  und ihnen ihre Lebensgrundlage vernichtet. Hinzu kommt die Luftverschmutzung durch den giftigen Staub, der Menschen und Tiere krank macht. Der Abbau weiterer benötigter Rohstoffe wie Kobalt aus dem Kongo ist ebenso umweltschädlich und menschenverachtend. Den Müll entsorgen wir dann umweltgerecht und nachhaltig natürlich wieder auf den Müllkippen Afrikas und Asiens. Ach ja, der Ladestrom kommt natürlich aus der Öko-Steckdose.

Aber sorry, unsere Autoindustrie erhält ja nur die Lieferungen und hat über die Herstellung wie immer absolut keine Ahnung, na so was. Hauptsache, uns geht es hier gut und wir leben „klimafreundlich in reiner Luft“, koste es, was es wolle. Was kümmern uns die Menschen, Tiere und Natur irgendwo auf der südlichen Erdkugel? Dorthin fliegen oder schippern wir doch dann lieber an saubere Touristenorte und denken mal gerade nicht an die Umwelt. Wo bleibt denn hier der Aufschrei der Sauberfrauen und Saubermänner?!

Walburga Rink, Plütscheid

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