Politik Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor

Zum Leserbrief „Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor“ (TV vom 6./7.Juli) schreibt Thomas Zuche:

Ich kann es verstehen. Da beschäftigt die Bundeswehr seit Jahrzehnten ein Heer von PR-Beratern und Werbefachleuten, und noch immer wollen die Stimmen nicht verstummen, die die Segnungen des Militärs öffentlich infrage stellen. Und der Volksfreund zitiert einen Kritiker von Luftkampfübungen über bewohntem Gebiet sogar auf Seite eins! Hauptmann a.D. Wilfried Knickrehm fährt schweres Geschütz auf, indem er Markus Pflüger und die von ihm vertretene Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) zu gesellschaftspolitischen Randfiguren und „ideologisch verblendeten Träumern“ erklärt, „die in Deutschland keine Rolle spielen“. Na ja.

Tatsächlich gibt es in Deutschland wenige regionale Friedensinitiativen, die so lange aktiv sind wie die AGF. Immerhin blicken die 260 Mitglieder auf ein über vierzigjähriges Engagement zurück: für Abrüstung, gerechten Handel, Menschenrechte und dafür, dass die Opfer der NS-Verbrechen in der Region Trier nicht vergessen werden. Wie arm wäre unsere Gesellschaft, wenn wir – Augen geradeaus – nicht mehr diskutieren würden, wie eine waffenstarrende Welt zum Besseren zu verändern wäre. Und wie die enormen Ressourcen, die das Militär Jahr für Jahr beansprucht, friedlicheren Zwecken zugeführt werden könnten. Wir sind nicht blind für die vielfältigen Bedrohungen des Friedens. Aber wir sehen auch die Gefahren, die erst durch das Militär entstehen. Das trotzige „Es gibt keine Alternative!“, das auch Hauptmann a.D. Knickrehm formuliert, ist aus unserer Sicht immer wieder auf den Prüfstand zu stellen. Wir meinen: Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor!

Thomas Zuche, Trier                                      

Anm. d. Red.: Herr Zuche ist Vorstandsmitglied der AG Frieden e.V

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort