Mein Garten

Auf den anstehenden Gartenmärkten wird man quasi ungewollt zum NSAler. Hier zum Beispiel - belauscht und beobachtet auf der Ippenburger Tulpenpracht: Sie, im Kaufrausch, greift nach der 61. Storchschnabelsorte.

 Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Kathrin Hofmeister. Foto: privat

Der Mithörer auf Betriebsspionage fragt sich, welchen strategischen Vorteil ihm die ausgewählte Rozanne verschaffen würde. Die Hybride blüht den ganzen Sommer. Damit eignet sich die Staude auch als Sommerflor im Topf. Sie bleibt von Schnecken verschont und deckt den Boden schnell ab, weshalb man beim Einpflanzen unbedingt einen halben Meter Abstand zur nächsten Pflanze lassen sollte. Also, Zugriff! "Soll ich den Blutstorchschnabel Apfelblüte mit den zart rosafarbenen Blüten für unseren Steintrog mitnehmen?", fragt die Frau mehr sich selbst. Und an ihren Mann adressiert: "Brauchen wir die Spinners nicht auch noch?!" Man beachte die rhetorische Verneinung als geschickt verpackte Botschaft, Ja zu sagen. Er, genüsslich ein Crêpes mampfend, poltert drauf los: "Wo soll denn noch Platz dafür sein!" Und dann will er ihr mal was sagen: "Der Rasen bleibt unangetastet!" Als versierter Lauscher erkennt man sofort den kardinalen Fehler. Er hätte von seinem Rasen sprechen müssen. Ich würde die Prognose wagen, dass die Rasenkante an der Westflanke noch in diesem Frühjahr dem Druck von Tiny Monster, einer durchaus empfehlenswerten Blutstorchschnabelsorte von ungeheurem Wuchsvermögen, weichen wird. Vielleicht entsteht ein völlig neues Beet. Blüteninseln im Rasenmeer haben durchaus ihren Reiz. Um zu erfahren, was außer Storchschnabel (botanisch Geranium) gerade angesagt ist, könnte man sich an diesem Wochenende auf der "Ambience & Jardin" im nahen luxemburgischen Erpeldange umhören. Sie haben Fragen? Schreiben Sie an garten@volksfreund.de Mehr dazu unter www.volksfreund.de/garten Diese und weitere TV-Kolumnen gibt\'s auf www.volksfreund.de/kolumne

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