50 Jahre Uni Trier Der große Fächervergleich

Die mehr als 30 Fächer der Universität Trier bieten über 100 Studiengänge in Geistes-, Sozial-, Natur- und Umweltwissenschaften an. Welche Fächer haben wo die Nase vorn?

 Man muss sich nicht unbedingt für ein Fach entscheiden, ...

Man muss sich nicht unbedingt für ein Fach entscheiden, ...

Foto: Jenna Theis/Uni Trier

DAS ÄLTESTE FACH

Den Titel um das älteste Fach teilen sich gleich elf Fächer, die man bereits im Gründungsjahr 1970 in Trier studieren konnte und auch heute noch kann: Pädagogik, Philosophie, Psychologie, Anglistik, Germanistik, Klassische Philologie, Romanistik, Geographie, Geschichte, Soziologie und Politikwissenschaft. Schaut man auf die Zahlen der Studierenden waren damals die beliebtesten Fächer Germanistik und Anglistik.

DAS NEUSTE FACH

Seit 2014 gibt es das Fach Pflegewissenschaft an der Universität Trier. Gestartet war der Bachelorstudiengang „Klinische Pflege“ zum Wintersemester 2014/15 als duales Angebot: Neben dem Studium wird eine Berufsausbildung absolviert. Aufgrund von rechtlichen Bestimmungen bietet die Universität Trier den Studiengang ab diesem Wintersemester in umgestalteter Form als Vollzeitstudium mit Berufspraktika an. Mit dem Studiengang „Interprofessionelle Gesundheitsversorgung“ hat das Fach seit vergangenem Jahr auch einen Master im Angebot.

DAS GRÖSSTE FACH

Mit circa 1900 Studierenden (Stand Wintersemester 2019/20) ist die Rechtswissenschaft das größte Fach der Universität Trier. Dicht auf den Fersen ist die Psychologie mit rund 1700 Studierenden. Die Fächer Betriebswirtschaftslehre, Germanistik und Erziehungswissenschaft schaffen es mit jeweils knapp unter 1000 Studierenden auf die Plätze 3 bis 5. Studierende der größten fünf Fächer bestätigen: An der Universität Trier ist man auch mit vielen Kommilitonen im selben Fach mehr als nur eine Nummer für die Dozenten.

DIE FÄCHER MIT DER MEISTEN FRAUENPOWER

Ungefähr 60 Prozent der Studierenden an der Universität Trier sind weiblich. Einen sehr hohen Frauenanteil haben die Fächer Papyrologie, Pflegewissenschaft, Romanistik, Phonetik und Erziehungswissenschaft. Sie kommen auf einen Anteil von über 80 Prozent. In den Fächern Informatik und Wirtschaftsinformatik sind die wenigsten Frauen eingeschrieben. Mehr Frauen für MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) zu begeistern, ist das Ziel des Ada-Lovelace-Projekts an der Universität Trier.

DIE INTERNATIONALSTEN FÄCHER

Der Anteil internationaler Studierender an der Universität Trier liegt bei etwa zehn Prozent. Beliebt bei ausländischen Studierenden sind die englischsprachigen Masterstudiengänge wie zum Beispiel Applied Statistics, Data Science und Environmental Sciences. An Austauschprogrammen der Universität Trier nehmen besonders viele Studierende der beiden großen Fächer Betriebswirtschaftslehre und Psychologie teil. Aber auch Studierende der Anglistik und Japanologie gehen häufig zum Studium ins Ausland. Im Rahmen des Erasmus-Programms hat die Universität Trier circa 200 Partnerhochschulen in Europa. Aber auch mit Asien sowie Nord- und Lateinamerika bestehen vielfältige Austauschprogramme.

DAS FACH MIT DEN BESTEN PRÜFUNGSERGEBNISSEN

Bei den besten Durchschnittsnoten haben erneut die Psychologie-Studierenden die Nase vorn. Die Studiengänge der Psychologie gehören zu den wenigen, die an der Universität Trier zulassungsbeschränkt sind. Einen Numerus Clausus hatten zum Wintersemester 2020/21 daneben nur noch die Bachelorstudiengänge Medien- und Kommunikationswissenschaft, Sozial- und Organisationspädagogik, Umweltbiowissenschaften sowie als Lehramtsfach Biologie, Geographie und Grundschulbildung.

DIE LEHRAMTSFÄCHER

Die Ausbildung von Lehrkräften an der Universität Trier hat eine lange Tradition. Die beiden in den vergangenen Jahren nachgefragtesten Lehramtsfächer sind – mit deutlichem Abstand – Deutsch und Englisch. Zukünftigen Studierenden besonders zu empfehlen ist die Wahl von Kombinationen wie Mathe und Informatik, bei denen der Bedarf an Lehrkräften groß ist.

DAS ÖFFENTLICHKEITSWIRKSAMSTE FACH

Beim Titel um das öffentlichkeitswirksamste Fach liefern sich zwei Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Studierende der Kunstgeschichte konzeptionieren im Rahmen ihres Studiums Ausstellungen, verfassen Beiträge für Kunstführer oder begleiten Kunstaktionen. Fester Bestandteil des Studiums der Medien- und Kommunikationswissenschaft sind dagegen Projekte aus Journalismus und Public Relations. Dabei entstehen beispielsweise Filme oder Webseiten. Ein klarer Fall von Unentschieden!

DIE UMTRIEBIGEN FÄCHER

Exkursionen gehören sicher für viele zu den Höhepunkten des Studiums: Durch sie wird das Erlernte greifbarer. Besonders viele Exkursionen bietet die Geographie an, darunter auch entferntere Ziele wie Vietnam oder Kenia. Kaum hintenan stehen die Klassische Archäologie und Geschichte. Studierende waren 2019 beispielsweise bei einer Exkursion in den Libanon auf den Spuren der Römer und Griechen unterwegs.

DAS SELTENSTE FACH

An kaum einer anderen Hochschule in Deutschland kann man Papyrologie studieren. Das Fach beschäftigt sich mit der Erforschung der auf Papyrus und anderen transportablen Schriftträgern erhaltenen Texte in griechischer und lateinischer Sprache. Ein Studium der Papyrologie ist an der Universität Trier als Haupt- und Nebenfach im Master möglich, ist aber auch Bestandteil des Bachelors Altertumswissenschaften.

DIE FÄCHER MIT DEN MEISTEN PROMOTIONEN

Besonders viele abgeschlossene Promotionen gibt es an der Universität Trier in der Rechtswissenschaft, Psychologie, Geowissenschaft und Betriebswirtschaftslehre. Das Graduiertenzentrum unterstützt Promovierende mit der Organisation von Weiterbildungen und fächerübergreifenden Vernetzungsangeboten. Darüber hinaus vergibt es seit fast zehn Jahren den Präsentationspreis, bei dem ermittelt wird, welche Promovierenden ihre Forschungsarbeit am besten einem fachfremden Publikum erklären können.

DAS „BELESENSTE“ FACH

 sondern kann auch Fächer miteinander kombinieren.

sondern kann auch Fächer miteinander kombinieren.

Foto: Jenna Theis/Uni Trier

Ob die Juristen wirklich der „belesenste“ Personenkreis der Universität Trier sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Aber Fakt ist: Die Rechtswissenschaft ist mit 132 863 Bänden das Fach mit den meisten Büchern in der Universitätsbibliothek. Wer Jura an der Universität Trier studiert, hat somit viel Lektüre-Auswahl. Auf Platz 2 folgt die Geschichtswissenschaft mit 121 486 Bänden und auf Platz 3 die Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit 107 293 Bänden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort