Glaube im Alltag Das Ziel ist der Weg

Er fasziniert mich, der Bogenschütze, wie er so vollkommen konzentriert und mit Körperspannung vor mir steht. Er zieht den Pfeil nach hinten, der Bogen biegt sich leicht.

 Armin Surkus-Anzenhofer

Armin Surkus-Anzenhofer

Foto: TV/Christina Bents

Die Marienburg, vor der er steht, gerät in den Hintergrund, alle halten den Atem an. Mitten hinein in diesen gespannten Moment sagt der Schütze eher beiläufig und gelassen: „Und jetzt verbinde ich mich mit meinem Ziel!“

Ein toller Gedanke, schießt es mir durch den Kopf: Um mein Ziel zu erreichen, muss ich mich auf dieses Ziel einstellen, es anpeilen, es erreichen wollen, mich hineinfühlen, mich geradezu mit ihm in Verbindung bringen. Eine tolle Idee für die kleinen und auch für die großen Ziele in meinem Leben.

Wenn mir am Morgen die Menschen durch den Kopf gehen, denen ich an diesem Tag begegne; wenn ich eine Herausforderung zu meistern habe; wenn mich Neues und Fremdes herausfordert; wenn ich eine Entscheidung getroffen habe; wenn ich an meinen Träumen herum bastle, - immer dann gilt der Satz des Bogenschützen: Verbinde dich mit deinem Ziel. Versetze dich in die Begegnung mit den Mitmenschen hinein. Sieh der Herausforderung entgegen. Steh zu deiner Entscheidung. Nimm das Neue, das Fremde mutig in den Blick. Steuere deine Träume an in dem Bewusstsein, dass sie zu erreichen sind.

Mich mit meinem Ziel in Verbindung bringen, das allein nähert mich schon meinem Ziel an. Das gilt für die kleinen und für die großen Ziele. Wenn ich Gott als Ursprung und als Ziel meines Lebens sehe, dann kann ich mich auch mit ihm in Verbindung bringen.
Das lässt mich gespannt meinen Zielen entgegengehen und gleichzeitig gelassen sein.

Der Bogenschütze lässt den Pfeil los, der Bogen entspannt sich, der Pfeil fliegt los, erreicht sein Ziel – und trifft ins Schwarze. Wer hätte das gedacht?

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