Geschichte Museumsbunker in Konz beendet die Saison

KONZ · Das Museumsbunker-Team schließt in Konz die Saison ab. Seit der Eröffnung der Villa Gartenlaube kamen mehr als 5500 Besucher.

 Mit den neuesten Funden: Sascha Berweiler (links) und Peter Krämer mit ?Bruno?, dem Landser. Foto: Herbert Thormeyer

Mit den neuesten Funden: Sascha Berweiler (links) und Peter Krämer mit ?Bruno?, dem Landser. Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer

Er ist Baujahr 1937 und Teil der Linie des Westwalls, mit der in Konz die Saarmündung und die Eisenbahnbrücke verteidigt werden sollten: Der Bunker, liebevoll „Villa Gartenlaube“ genannt, ist heute ein Museum, das erinnern und mahnen soll.

Vergangenen Sonntag öffnete sich die schwere Panzertür zum letzten Mal in diesem Jahr. Im März nächsten Jahres wird sie sich wieder öffnen. „Rund 900 Besucher interessieren sich im Jahr für dieses Zeitzeugnis“, sagt Sascha Berweiler, einer von sechs Menschen, die ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte lebendig halten wollen.

Er plant schon fürs nächste Frühjahr: „Im Mai wird es die Sonderausstellung Religionen und religiöser Widerstand im Krieg geben.“ Seit der Eröffnung 2015 kamen mehr als 5500 Besucher und erlebten immer wieder, wie neue Funde und Informationen die Situation in den Kriegsjahren erlebbar machen können. Diesmal präsentierten Arbeitsgruppen der Vermisstenforschung aus Pirmasens ihre Erkenntnisse und ein Grammophon spielte ein Lied von der Schellack-Platte ab, in dem der Sieg über Deutschland gefeiert wird.

Neu sind auch Westwall- und Reservistenkrüge, die teilweise vom saarländischen Porzellanhersteller Villeroy & Boch eigens dafür produziert wurden. Worauf Berweiler besonders stolz ist: „Wir haben die Garage, die zum Bunker gehörte und wo einst Meldepferde standen, von 138,5 Tonnen Schutt befreit, alles mit Schaufel und Eimer.“ Wenn Sprit knapp war, und weder Telefon noch Funk funktionierten, waren Pferde gefragt, um Nachrichten ans Ziel zu bringen.

Am 10. und 11. Mai nächsten Jahres feiert das dann fünf Jahre alte Westwallmuseum ein erstes Jubiläum und 75 Jahre Kriegsende. Dafür wird das Team vom Bistum und der Evangelischen Gemeinde mit ihren Archiven unterstützt. Auch die beiden Konzer Moscheen sind mit dabei. „In Berlin gab es damals eine Moschee, die von der NSDAP finanziert wurde“, sagt Berweiler, der mit Informationen wie diesen die Besucher immer wieder verblüfft.

Erst seit einem Jahr ist Peter Krämer im Team. Er sagt: „Die Geschichte der Heimat fasziniert mich.“ Christoph Postler ist Besucher aus Riol, der dieses Denkmal aus dem Krieg besuchte. Der Grund: „Ich mir eine Vorstellung verschaffen will, wie das früher hier ausgesehen hat.“

Weitere Informationen auch mit Video gibt es im Internet unter www.westwallmuseum-konz.de.

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