Porträt Saarburger Stadtchef hat noch viel vor

Saarburg · Jürgen Dixius, im Hauptberuf Bürgermeister der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, will wieder ehrenamtlicher Stadtchef in Saarburg werden. Er möchte vieles vollenden und einiges Neues angehen.

Jürgen Dixius will wieder Stadtbürgermeister in Saarburg werden.
Foto: TV/Marion Maier

Seit 15 Jahren ist Jürgen Dixius (CDU) Stadtbürgermeister in Saarburg. Bei der ersten Wahl hatte er noch drei Mitbewerber – die er im ersten Wahlgang aus dem Feld schlug. Bei den beiden darauffolgenden Urnengängen war er einziger Kandidat. Am 26. Mai dieses Jahres hat er wieder einen Konkurrenten: Manuel Müller (SPD).

Dabei hätte Jürgen Dixius auch fast in derselben Partei landen können – damals, als er sich entschied, kommunalpolitisch aktiv zu werden. Und das kam so: Schon immer sei er engagiert gewesen, berichtet er. Als Jugendlicher habe er im Vorstand von Sportverein und Musikverein, wo er Trompete und Tenorhorn spielte, mitgearbeitet. Als junger Förster war er im Personalrat aktiv und führte deshalb oft Gespräche mit Fraktionen, Ministern und Staatssekretären in Mainz. Kommunalpoltisch machte er damals gelegentlich Vorschläge, wenn es um Natur und Landschaft ging.

Es war die Empfehlung des damaligen Landtagsabgeordneten Dieter Schmitt, die Dixius zum Umdenken brachte. Schmitt meinte, man solle sich doch auch für die Politik vor Ort interessieren, wenn man überregional unterwegs sei. Er riet Dixius, in eine Partei einzutreten – egal in welche, Hauptsache demokratisch. Dixius überlegte und entschied sich für die CDU. Ausschlaggebend dafür seien die Menschen, die damals in der Partei aktiv waren, wie Harry Thiele und Matthias Hild. „Die erschienen mir offener“, sagt er heute. Doch auch mit Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sei er beispielsweise in Gesprächen gut klargekommen. Man übernehme nie alles von einer Partei, sehe einiges kritisch und wisse, dass Politik oft das Ergebnis von Kompromissen sei.

Nach seinem Einstieg bei der Saarburger CDU als Fraktionschef wurde Dixius fünf Jahre später Stadtbürgermeister, weitere zehn Jahre später Verwaltungschef der Verbandsgemeinde Saarburg. Mit seiner Bilanz als Stadtchef ist Dixius offensichtlich zufrieden. „Wichtige Zielsetzungen zu erreichen, das geht nur im Miteinander. Das hat bislang ganz gut funktioniert“, sagt der Mann, der nicht für Übertreibungen bekannt ist. Es gehe um die Sache, nicht um Parteipolitik. Es sei wichtig, den Leuten zuzuhören und offen zu sein.

Dixius kann eine lange Liste von Projekten aufzählen, die er umgesetzt hat und noch umsetzen will. Einiges kommt nach jahrelanger Vorarbeit nun ans Laufen. Ein Kraftakt war laut Stadtchef die Einrichtung von drei neuer Kitas in sechs Jahren, vom Neubau der Kita St. Marien in Beurig 2013 bis zum Bezug der Kita Blümchesfeld Ende 2018. Zehn Spielplätze seien aufgebaut worden. Die Nachmittagsbetreuung in den Grundschulen werde noch ergänzt.

Als riesiges Projekt nennt Dixius die Konversion. Das Sportstadion am Kammerforst, das Stadtteilzentrum Beurig, die Wohngebiete Cité Nord und Cité Süd sind unter anderem entstanden. Das größte Projekt läuft nun an: das Wohngebiet Terrassen von Saarburg mit Raum für 1000 Menschen auf dem ehemaligen Kasernengelände. Benachbart ist der Mustergärten-Park „Gärten von Saarburg“ geplant, der Touristen anlocken soll und mit fünf Millionen Euro gefördert wird.

Im Tourismus hat sich laut Stadtchef viel getan, was zu mehr Besuchern geführt habe. So seien Greifvogelpark und Sommerrodelbahn eröffnet worden. Wichtig sind laut Dixius der aktuell laufende Umbau der Jugendherberge und der Bau des dringend benötigten Hotels auf dem Gelände des ehemaligen Toom-Marktes. Die alte Stadtmauer wurde saniert. Die Burg wird noch erneuert. Geplant sind eine barrierearme Anbindung des alten Gemäuers sowie Erlebnisbereiche dort.

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Foto: TV/Lambrecht, Jana

Die Entwicklung des Gewerbegebiets Irscher Straße II habe sich wegen langwieriger Grundstücksverhandlungen mehr als 20 Jahre hingezogen und werde von der Stadt nun erfolgreich vermarktet, sagt Dixius. Die Weinberge seien kürzlich umstrukturiert worden, so dass es fast keine Drieschen mehr gebe. Der Stadtchef will außerdem die Barrierefreiheit voranbringen. Geplant sind eine Unterführung am Bahnhof, ein Aufzug an der Bergstation der Sesselbahn sowie ein Fuß- und Radweg durch Beurigs Kirtel zum Bahnhof. Die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs mit mehr Bussen und Sammeltaxis sei vorgesehen. Zusammen mit dem Gewerbeverband will Dixius das Thema Leerstände angehen.

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