Luxemburg Endlich wieder „Schueberfouer“: Größte Kirmes in Luxemburg eröffnet

Luxemburg · Nach dreijähriger Pause hat am Wochenende die Schobermesse begonnen. Die sogenannten „Nuits blanches“ wird es nicht mehr geben; um 1 Uhr ist jeden Abend Schluss. Die größte Kirmes der Region endet am 7. September.

Schueberfouer: Die Schobermesse in Luxemburg hat begonnen
Foto: TV/Mandy Radics

Das dreijährige Warten hat seit Freitag ein Ende: Endlich startete wieder eine „Schueberfouer“ der traditionellen Art. Obwohl sie dieses Jahr unter den üblichen Bedingungen stattfinden kann, gibt es trotzdem einige Änderungen bezüglich der Rahmenbedingungen der größten Kirmes des Landes und der Großregion. So wird es keine „fräi Nuechten“ bis 2 Uhr mehr geben, sagte der zuständige Schöffe Patrick Goldschmidt bei der Vorstellung der diesjährigen Ausgabe. Jeden Abend wird also um 1 Uhr Schluss sein. Einerseits komme man damit den Einwohnern des Limpertsbergs entgegen, andererseits auch den Schaustellern. Laut ihnen würden sie eh zwischen ein und zwei Uhr morgens keine großen Geschäfte machen, auch seien um die Zeit schon etliche Betrunkene unterwegs. Es sei dies aber keine neue Entscheidung, sagte Goldschmidt. Der Schöffenrat hätte dies bereits für die Ausgabe 2020 beschlossen.

Geändert haben sich auch die Öffnungszeiten der Spiele. Öffneten diese in den Jahren zuvor stets erst um 14 Uhr, dürfen sie nun bereits ab 12 Uhr mittags den Betrieb aufnehmen. Restaurants und Imbissstuben hingegen dürfen schon um 11 Uhr öffnen.

Schueberfouer: Die Schobermesse in Luxemburg hat begonnen
Foto: TV/Mandy Radics

223 Aussteller Rund zwei Millionen Menschen seien vor Corona nach Luxemburg gekommen, um die „Schueberfouer“ zu besuchen, sagte der erste Schöffe der Gemeinde Serge Wilmes. Kein Wunder also, dass das Fest auch zahlreiche Schausteller aus den Nachbarländern anlockt. Laut Bürgermeisterin Lydie Polfer haben sich dieses Jahr rund 500 Schausteller um einen Platz beworben, ausgewählt wurden 223. Ein Drittel von ihnen kommt aus Luxemburg, 36 Prozent aus Frankreich, 21 Prozent aus Deutschland; des Weiteren kommen Schausteller aus Belgien und den Niederlanden, einer kommt sogar aus Australien.

Nachdem sie 2020 coronabedingt ganz ausgefallen war, fand zwar 2021 eine Kirmes auf dem Glacisfeld statt, allerdings unter dem Namen „Fun um Glacis“ und im wesentlich kleineren Format. Da lediglich 42 Attraktionen auf dem Glacis präsent waren, war es auch möglich, extra große Attraktionen auf dem Platz zu installieren, wie etwas das Olympia Looping, die größte transportable Achterbahn der Welt mit fünf Loopings. Sie ist dieses Mal nicht mit von der Partie. Unter den neuen Attraktionen befindet sich u.a. der Daemonium, der größte transportable Geisterzug der Welt: 36 Meter lang ist das Spiel. Insgesamt gibt es dieses Jahr 141 Attraktionen, große und kleine Spiele, sowie 82 Restaurants, Imbissstuben oder Zuckerwarenverkäufer.

Preise auf der Schouberfouer Das diesjährige offizielle Plakat der „Schueberfouer“ stammt von der Künstlerin Lynn Schiltz. Bereits im Januar 2020 hatte sie den entsprechenden Wettbewerb gewonnen, doch auch ihr Werk war (vorübergehend) Opfer der Pandemie geworden.

Auf die Frage, wie sich die allgemeine Preisentwicklung der letzten Monate auf die „Schueberfouer“ auswirke, sagte der Vertreter der „Forrains“, Charel Hary, die Schausteller seien sich einig, dass sie die Preise nicht übermäßig erhöhen werden. Allerdings gelte wohl nicht das Gleiche für die Restaurants und Imbissstuben. Bei denen müsste man sich schon auf höhere Preise einstellen.

Verloren gegangene Kinder Die Schueberfouer ist ein Fest für Groß und Klein, doch hin und wieder verlieren sich einige der Kleinsten in der Menschenmenge. Laut Angaben der Polizei gehen jedes Jahr rund ein halbes Dutzend Kinder auf der Fouer „verloren“. Die Polizei bietet deshalb den Eltern, Erziehern und allen Organisationen, die mit Kindern auf die Kirmes kommen, den Dienst „enfants perdus“ (auf Deutsch: „verloren gegangene Kinder“) an. Die Kinder müssen dazu im Vorfeld online über das E-Kommissariat registriert werden (Web: police.public.lu/fr/commissariat-virtuel.html). Beim Besuch der „Schueberfouer“ erhalten die Verantwortlichen im dortigen Kommissariat einen Aufkleber mit dem Namen des Kindes, der Telefonnummer des Kommissariats, sowie einen Code, mit dem die Polizei die erwachsenen Begleiter des Kindes ausfindig machen kann.

Alle Informationen zum Besuch der „Schueberfouer“, wie etwa über die Transport- und Parkmöglichkeiten, finden Sie unter fouer.vdl.lu

Der Autor Claude Molinaro ist
Redakteur beim Tageblatt.

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