Miezen: Auch die Landesmutter bringt kein Glück – 26:36 gegen Oldenburg

Trier · Auch wenn sie eine zweistellige Niederlage wie das 26:36 (16:20) nicht verdient hatten, mussten die Trierer Handball-Miezen am Sonntagabend anerkennen, dass sie in ihrer aktuellen Personalsituation gegen Mannschaften wie den VfL Oldenburg keine Chance haben.

Hochkarätiger kann die Unterstützung auf den Rängen nicht sein, aber auch das half den Trierer Miezen am Sonntagabend nicht gegen den VfL Oldenburg. Gleich in der ersten Reihe saßen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen - aber auch ihnen konnte die MJC keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf präsentieren. Die weiter stark ersatzgeschwächten Triererinnen verloren 26:36 (16:20) - ein Resultat, mit dem sich die Gäste endgültig für die Meisterrunde der sechs besten Mannschaften qualifizierten und trotz dessen die Miezen weiter auf einem Nicht-Abstiegsplatz bleiben.

"Wir haben die Konzentration hochgehalten, auch wenn wir ab und zu schwach in der Abwehr standen", sagte Oldenburgs Trainer Leszek Krowicki, und auch Miezen-Co-Trainerin Jana Arnosova monierte die Defensive: "36 Tore sind einfach zu viel. Oldenburg hatte mehr und bessere Alternativen und hat absolut verdient gewonnen."

36 Tore schon vor der Pause zeigen deutlich, wo die Stärken beider Mannschaften lagen - jedenfalls nicht in der Abwehr. Bei der MJC spielte erstmals Nachwuchsspielerin Katrin Irsch von Beginn an, damit kompensierte Trier die verletzungsbedingten Ausfälle der Leistungsträgerinnen Natalie Adeberg und Franziska Garcia-Almendaris. Zudem feierte Maria Kroyer nach vierwöchiger Verletzungspause ihr Comeback - allerdings ein in der ersten Hälfte äußerst unglückliches: Nach fünf Fehlwürfen oder Ballverlusten in Folge musste die Dänin wieder vom Feld. Ihr fehlten die Präzision und die Eingespieltheit. Für sie kam Mitte der ersten Hälfte Spielertrainerin Cristina Cabeza aufs Feld, die mit deutlich mehr Ruhe und Übersicht spielte.

Aber auch die Spanierin konnte nicht verhindern, dass die Miezen schon vor der Pause kein einziges Mal in Führung lagen - auch weil im Trierer Kader so begnadete Einzelspielerinnen wie die Oldenburger Niederländerinnen Lois Abbingh oder Laura van der Heijden fehlten. Doch die ersatzgeschwächte MJC wehrte sich nach Kräften - vorrangig angetrieben durch Katrin Schneider und Gegenstoßspezialistin Megane Vallet, die zusammen zwölf der 16 Trierer Tore vor der Pause und erzielten und am Ende je acht Mal erfolgreich waren.
Aber die Gäste hatten zur Halbzeit eben schon 20 Treffer zu Buche stehen - viele davon, vor allem jene von Rechtsaußen Kim Birke, resultierten aus Trierer Fehlern im Spielaufbau. Sieben ihrer insgesamt acht Tore erzielte Birke vor der Pause, zumeist per Gegenstoß.

Oldenburg lag früh mit 10:5 vorne, kämpfte sich auf 9:11 heran, ehe das Pendel wieder umschlug und der VfL sich auf 15:10 absetzte. Zur Pause betrug der Trierer Rückstand vor rund 900 Fans vier Tore.
Und die Miezen wehrten sich auch nach dem Seitenwechsel nach Kräften, hielten den Abstand konstant bei vier Treffern Differenz, obwohl Katrin Schneider binnen weniger Minuten zwei Siebenmeter verwarf. Die Oldenburgerinnen taten allerdings auch nicht mehr als sie mussten, um den Sieg sicher nach Hause zu schaukeln, der spätestens beim 29:22 in Minute 48 feststand.

In den beiden kommenden Spielen sind die Miezen sogar noch größerer Außenseiter, wenn es am Samstag nach Buxtehude geht und am Sonntag, 23. Februar (16 Uhr, neuer Termin!) Meister, Pokalsieger und Tabellenführer Thüringer HC in der Arena antritt.

DJK/MJC Trier: Flöck, Vogt, Kockler - Pötters (0), Irsch (0), Sattler (0), Mohr (1), Schneider (8/2), Czanik (5), Vallet (8), Pilmayer (2), Kordel (0), Derbach (0), Cabeza (1), Kroyer (1/1)
VfL Oldenburg: Renner, Wester - Schnack (2), Meyer (2), Bitter (0), Birke (8), Schirmer (3), Wenzl (4), Abbingh (6/3), van der Heijden (3), Neßlage (1/1), Kethorn (1), Loerper (4/3), Geschke (1), Otto (1)
Schiedsrichter: vom Dorff/vom Dorff, Zuschauer: 900

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