Sport Dauerfeuer auf dem Eis: Wie sich ein Bitburger Eishockey-Spieler vorbereitet (Video)

Bitburg · Rau und schnell - beim Eishockey geht es hoch her. Besonders der Torwart muss einiges auf sich nehmen. Ein Beitrag aus unserer Spochtipedia-Serie.

 Eishockeyspieler Danny Engels aus Bitburg

Eishockeyspieler Danny Engels aus Bitburg

Foto: TV/Mirko Blahak
 Vorher, nachher: Nachdem Danny Engels aus seinen Alltagsklamotten raus ist, muss er mächtig viele Sachen anziehen, ehe er ins Eishockeytor kann.

Vorher, nachher: Nachdem Danny Engels aus seinen Alltagsklamotten raus ist, muss er mächtig viele Sachen anziehen, ehe er ins Eishockeytor kann.

Foto: TV/Mirko Blahak
Vorher, nachher: Nachdem Danny Engels aus seinen Alltagsklamotten raus ist, muss er mächtig viele Sachen anziehen, ehe er ins Eishockeytor kann.

Vorher, nachher: Nachdem Danny Engels aus seinen Alltagsklamotten raus ist, muss er mächtig viele Sachen anziehen, ehe er ins Eishockeytor kann.

Foto: TV/Mirko Blahak

Wer sich pro Trainingseinheit freiwillig etwa 100 Mal eine Hartgummischeibe mit knapp acht Zentimeter Durchmesser und einer Geschwindigkeit von bis zu 170 Stundenkilometern um die Ohren hauen lässt, kann getrost als Masochist bezeichnet werden. Doch so weit möchte Danny Engels nicht gehen. "Aber ein bisschen verrückt muss man schon sein", sagt er.
Der 27-Jährige ist Eishockey-Torhüter bei den Eifel-Mosel Bären. Damit die Pucks nicht mehr als blaue Flecken erzeugen, geht der Mathe-Student nur dick eingepackt auf die Spielfläche. Mehr als zehn Einzelteile muss er vorher anlegen, um sich dem Dauerfeuer auf dem Eis aussetzen zu können. Eine zeitintensive und kostspielige Sache. "Ich bin inzwischen geübt, deshalb brauche ich nur noch rund 20 Minuten zum Anziehen. Anfangs habe ich etwa eine halbe Stunde benötigt. Das ist etwas nervig, gehört aber dazu. Ich nutze die Zeit, um mich aufs Training beziehungsweise ein Spiel einzustimmen."
Rechnet man alle Einzelpreise (siehe rechts) zusammen, kommen mehr als 4000 Euro für die Torhüter-Ausrüstung zusammen. Alles in allem trägt Engels mit den angelegten Teilen rund 18 Kilo mehr am Körper. Zu allem Überfluss schränken sie auch noch die Beweglichkeit ein.
Um das ganze Equipment aus seinem Wohnort Detzem in die Eishalle nach Bitburg zu transportieren, musste Engels beim Auto umdisponieren. Sein alter Peugeot 206 war zu klein für die Monstertasche, Torwart-Schienen und Schläger. Inzwischen hat er auf einen geräumigeren Fiat umgesattelt.
2002 begann Engels beim ESC Trier mit Eishockey. 2006 hörte er auf, um 2011 - mit der Geburt der Eifel-Mosel Bären - wieder aufs Eis zu gehen. Über improvisiertes Inlinehockey in der Trierer Ottostraße war er zum Eishockey gekommen. Engels: "Wir haben uns damals aus Kisten Tore gebastelt. Ein Baseballhandschuh diente als Fanghandschuh. Gespielt wurde mit Tennisbällen."
In seiner Eishockey-Montur gerät Engels ordentlich ins Schwitzen. Flüssigkeitszufuhr ist da wichtig - während einer Trainingseinheit leert sich locker eine auf dem Tornetz abgelegte Ein-Liter-Flasche.
Eishockey gilt als schnellster Mannschaftssport - und auch als rau. Fast kein Spiel vergeht ohne Raufereien. "Grundsätzlich ist der Sport schon fair, aber es gibt viele versteckte Aktionen. Das gehört dazu, manchmal müssen die Emotionen dann raus", erläutert Engels. Sagt's - und geht vom Eis. Für heute sind ihm genug Pucks um die Ohren geflogen.

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