Fahndung nach Bluttat Messerattacke in Hermeskeil: Wie weit die Kripo bei der Suche nach dem mutmaßlichen Täter ist

Das ZDF berichtete über den blutigen Angriff. Auch das georgische Fernsehen nahm sich des Themas an. Es gab Zeugenhinweise, die vielversprechend sein sollen. Wie dicht sind die Fahnder dem mutmaßlichen Messerstecher auf den Fersen?

 Die Suche nach diesem mutmaßlichen Messerstecher geht weiter.

Die Suche nach diesem mutmaßlichen Messerstecher geht weiter.

Foto: Polizei

Eine blutige Attacke auf einen Mann, der dabei lebensbedrohlich verletzt wurde, beschäftigt nach wie vor die Kripo. Zwar sind zwei mutmaßliche Komplizen des Vorfalls in Hermeskeil mittlerweile gefasst. Doch ist der dritte Mann immer noch auf der Flucht. Hinweise erhielten die Fahnder von Zuschauern der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst, in der Ermittler abermals um Mithilfe baten. Sogar eine Belohnung ist dazu ausgesetzt.

Noch während der Live-Sendung sollen Anrufe mit Hinweisen eingegangen sein, die Aufschluss über den Aufenthaltsort des Flüchtigen geben könnten. Doch wie aufschlussreich sind diese Informationen seitens der Fernsehzuschauer?

Die Kriminalpolizei gehe ihnen auch eine Woche nach der Ausstrahlung nach, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Trier. Denn zu einer Festnahme hätten die Zeugenhinweise nicht geführt. Wie dicht seine Kollegen mittlerweile dem Beschuldigten auf den Fersen sind, darüber machte der Behördensprecher keine Angaben. Er sagte nur: „Es hat keinen Hinweis gegeben, der unmittelbar zur Festnahme führte.“

Den Messer-Angriff in Hermeskeil, wie sie die Polizei schildert

Rückblende: Ein Flüchtling aus dem Libanon soll am Sonntagabend, 27. März, auf dem Gelände des Auffanglagers in Hermeskeil, gerade mal sieben Kilometer von Nonnweiler entfernt, von dem Männertrio angegriffen worden sein. Dabei soll einer von ihnen ein Messer gezückt und zugestochen haben. Das 27 Jahre alte Opfer erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Im Trierer Brüderkrankenhaus retteten ihm Mediziner mit einer Notoperation noch in der Nacht das Leben.

Zwei mutmaßliche Angreifer (28/32) schnappte die französische Polizei in Metz. Der 33-jährige dritte Mann ist noch nicht gefasst. Auf Hinweise zu seiner Festnahme sind 2000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Fahndungsfoto und Personenbeschreibung der Kripo

Die Kripo gab bereits vor dem Aufruf im ZDF Fotos an die Medien, um öffentlichkeitswirksam zu fahnden. Außerdem folgende Personenbeschreibung von Rostom Kozolashvili.

  • gebürtiger Georgier
  • 33 Jahre
  • 1,79 Meter
  • mit 62 Kilo hager-schlanke Gestalt
  • kurzes, braunes Haar mit starken Geheimratsecken
  • Kozolashvili könnte bewaffnet sein.

Auch der georgische Fernsehsender Formula berichtete über den Fall. In der Heimatstadt des mutmaßlichen Täters, in der georgischen Hauptstadt Tbilissi, sprachen Journalisten mit seinem Vater und Bruder. Beide stellten ihn als unbescholtenen Bürger dar, der sich bislang nichts habe zu Schulden kommen lassen. Sie könnten sich nicht vorstellen, dass etwas an den Vorwürfen dran ist. Deutsche Strafverfolger werfen ihm bislang eher abstrakt ein versuchtes Tötungsdelikt vor. Ob es eine Handlung in Affekt war oder eine geplante Tat mit dem Ziel, das Opfer umzubringen, ist damit offen.

Kontakt zur Trierer Kripo: Tel. (06 51) 97 79 24 80; anonyme Hinweise: Tel. (01 52) 28 85 49 68.

Hier geht es zur ZDF-Internetseite der Sendung Aktenzeichen XY... ungelöst.

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