Glaub im Alltag Der 29. Februar 2020

Wozu soll man an einem Tag wie heute schreiben – natürlich zum Schaltjahr – das auf einen Papst zurückgeht. Einige Wissensfragmente aus meinem Studium dämmern mir: Am 24. Februar 1582 führte Papst Gregor XIII. mittels einer päpstlichen Bulle den nach ihm benannten gregorianischen Kalender ein.

 Foto: privat

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Dieser ist ein Sonnenkalender und richtet sich nach dem Lauf der Erde um die Sonne, so frischen timeanddate.de und wikipedia mein schlummerndes Wissen auf.

Im bis dahin geltenden julianischen Kalender hatten sich  zehnTage angesammelt, die vom astronomischen Kalender abwich – alle 128 Jahre ein Tag. Diese zehn Tage ließ der Papst einfach ausfallen und zwar vom 5. bis 14. Oktober 1582. Für die Zukunft sah der gregorianische Kalender in allen durch vier teilbaren Jahren und in allen durch 400 teilbaren Jahrhunderten ein Schaltjahr vor.

Die Einführung des Kalenders war regional jedoch sehr unterschiedlich, da er ja eine „Erfindung“ der katholischen Kirche war. In einer sehr bewegten Zeit des Übergangs vom Mittelalter zur Neuzeit, in der 1555 der Augsburger Religionsfrieden geschlossen werden musste, um das Nebeneinander von protestantischen und katholischen Herrschaftsgebieten zu regeln, ist dies nur zu gut nachvollziehbar.

Deutlich wird  einmal mehr, wie christlich geprägt wir sind. Dies sollten wir uns auch als Abgrenzung zu anderen Religionen, die Teil unserer Gesellschaft sind, bewahren. Damit ein moderner Augsburger Religionsfrieden nicht nötig ist, sollten Akzeptanz und Toleranz, insbesondere gegenüber dem Judentum und dem Islam, unsere täglichen Begleiter sein. Die christlichen Wurzeln unserer Kultur dürfen aber keinesfalls in den Hintergrund gedrängt werden.

Übrigens war die katholische Kirche auch 1582 nicht unfehlbar, denn die Fehlerquote des gregorianischen Kalenders beträgt alle 3236 Jahre einen Tag. Wir müssen uns also noch keine Sorgen machen hinsichtlich Frauendiakonat, der Aufhebung des Zölibats und der ausfallenden 10 Tage...

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