Mit kühlem Kopf Vollgas geben

Innenminister Lewentz gerät am Ring immer stärker unter Druck. In der gefürchteten "Grünen Hölle" haben schon manche Rennfahrer und Politiker die Übersicht verloren und sind von der Piste gerutscht.

Wenn ihm nicht schnell etwas Besseres als ermüdende Ankündigungen einfällt, droht auch Innenminister Roger Lewentz ein Unfall, wenn nicht gar ein Totalschaden. Ein bisschen kann einem der Sozialdemokrat beinahe leid tun. Einerseits wollen ihn die Pächter zur Kasse bitten und sich dabei zunutze machen, dass Veranstalter unruhig werden und mit ihrem Abzug drohen. Lewentz läuft die Zeit davon, während die Betreiber nichts zu verlieren und keine Eile haben. Andererseits kann und darf Lewentz nicht allem nachgeben, was die Pächter von ihm verlangen, schließlich verwaltet er das Geld des Steuerzahlers. Auch vom Wohlwollen und der Zustimmung der EU-Kommission ist der Minister abhängig.
So verfahren die Situation scheint, darf eines nicht vergessen werden: An der Neustrukturierung des Nürburgrings führt kein Weg vorbei. Und die Trennung von diesen Pächtern war der erste und richtige Schritt. Schließlich hatten sie "vergessen", die vereinbarte Pacht zu bezahlen. Roger Lewentz wird dem immer stärker werdenden Druck nicht lange standhalten können. Sind die ersten Veranstalter abgezogen, ist es zu spät, weil das Millionenverluste für die ohnehin kurz vor der Insolvenz stehende Nürburgring GmbH bedeuten würde.
Der Pilot unter Landesflagge muss deshalb jetzt mit kühlem Kopf Vollgas geben.
f.giarra@volksfreund.de

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