Kolumne Liss Mir fehlt mein Friseur

Ich will ja nichts sagen,

Liss: Mir fehlt

mein Friseur
Foto: TV/Werhan, Michael

 aber meinem Hermann und mir fehlt gerade etwas der Informationsfluss. Nicht bei Trump, Corona und Brexit, sondern bei den wirklich wichtigen Dingen, denen, die bei uns im Dorf passieren. Mein Hermann weiß immer was Neues, wenn er aus der Kneipe zurückkommt, und bei meinen Freundinnen erfahre ich auch immer den aktuellen Dorfklatsch. Nur, jetzt während des neuen Lockdowns (gibt es dafür eigentlich kein Hunsrücker Wort? Habt ihr Ideen?), bei dem ich so gut wie niemanden mehr treffen darf, da bekomme ich wirklich nichts mehr mit.

Ich glaube, das muss ich der Kanzlerin mal schreiben, da muss die unbedingt Abhilfe schaffen. Also ich bin dafür, dass die Friseure unbedingt wieder öffnen dürfen. Erstens kann ich weder meinen Hermann noch mich im Spiegel anschauen. Und zweitens verkörpern die Friseure das soziale Netzwerk, mit dem die im Internet nicht mithalten können. Meine Friseurin erzählt mir nämlich nur die wichtigen Sachen, die, die mich so richtig interessieren. Wer ist bei wem ausgezogen? Wer hat den Führerschein gemacht? Welcher Kerl geht zu welcher Frau freien? Und gleichzeitig erspart sie mir den ganzen anderen Quatsch, den ich sowieso nicht hören will. Deshalb, Frau Merkel: Sie müssen das als Frau doch verstehen: Lassen Sie die Friseure unbedingt wieder öffnen! Ich habe meiner Friseurin so viel zu erzählen, und sie bestimmt auch mir…

…meint eure Liss

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