Honn déi bille bäissen nët

Manche Redensarten aus dem Luxemburgischen gibt es so oder so ähnlich auch im Deutschen. Nur sind sie in der Sprache unserer Nachbarn lautmalerischer. Beispiel für Sprüche mit Hond, also Hund:

Honn déi bille bäissen nët.
Wer aggressiv verkündet, was er alles tun wird, wird es wahrscheinlich nicht umsetzen.

Deen et maache kann, hält een Hond, deen et besser kann, hält der zwéin.
Ergänzung: Deen et nët maache kann, billt selwer. Oder: …leet sech ënnert den Dësch a billt selwer.
Wer kann, hält sich einen Hund, wer es besser machen kann/ein Angeber ist, hält sich zwei. Wer unfähig ist, bellt selber. Oder … legt sich unter den Tiasch und bellt selber.

Deen den Hond nët uecht, uecht och den Här nët.
Wer den Hund nicht ehrt, achtet auch seinen Herrn nicht.

Jidd Hond huet säin Dag.
Man ist nicht immer in der richtigen Verfassung.

Déi grouss Honn bäisse sech nët.
Große Hunde tun sich nichts. Übertragen für: Leute gleichen Ranges lassen sich gegenseitig in Ruhe. Ähnlich: Eine Fliege tut der anderen nichts zuleide.

Meine beiden Favoriten unserer heutigen Lexikon-Ausgabe sind folgende Redewendungen aus dem Lëtzebuergeschen:

'T kënnt een iwwert den Hond, mä nët iwwert de Schwanz.
Wörtlich: Man kommt zwar über den Hund, aber nicht über den Schwanz.
Übertragen: Man strauchelt am Ende über Kleinigkeiten, nachdem man alle Schwierigkeiten überwunden hat.

Hätt den Hond net geschass - dann hätt et net gedämpt.
Wörtlich: Hätte der Hund nicht sein Geschäft gemacht, hätte es nicht gestunken.
Übertragen: Von nichts kommt nichts.

Mehr ....aus dem Lëtzebuergeschen gibt es im Buch "Luxemburger Allerlei - Wissenswertes für Anfänger und Fortgeschrittene". Das Buch ist im Handel und im TV-Shop erhältlich.

Der Titel: Sabine Schwadorf: Luxemburger Allerlei, Verlag Michael Weyand, 14,80 Euro.

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