Natur Grünes Dach für wartende Gäste

Trier · Rund 200 Bushaltestellen gibt es in der Stadt Trier. Nun soll geprüft werden, ob diese mehr können, als nur Regen abhalten.

 Die Fahrgastunterstände in Leipzig werden durch neue Unterstände aus Aluminium und Glas ersetzt. Die Dächer werden entweder begrünt oder mit Solarmodulen bestückt.

Die Fahrgastunterstände in Leipzig werden durch neue Unterstände aus Aluminium und Glas ersetzt. Die Dächer werden entweder begrünt oder mit Solarmodulen bestückt.

Foto: RBL Media

Mehr Grün in der Stadt. Das wünschen sich die Trierer Liberalen im Stadtrat. Wohl nicht unbedingt im Rat oder in den Ortsbeiräten, sondern eher auf den rund 200 Bushaltestellen. Das Insektensterben werde laut Antragstext, der in ähnlicher Formulierung beispielsweise von den Bremer Grünen veröffentlicht worden ist, auch durch den Mangel an Grünflächen begünstigt. In Utrecht in den Niederlanden habe man „sehr gute Erfahrungen mit der Begrünung der Dächer von Haltestellenhäuschen gemacht“. Durch die Anpflanzung des insbesondere bei Bienen und Hummeln beliebten Mauerpfeffers seien den Insekten neue Grünflächen im Stadtgebiet erschlossen worden.

Sprecher der im Rat vertretenen Fraktionen sind grundsätzlich mit der liberalen Idee von mehr Grün einverstanden gewesen. Also ist der entsprechende Antrag angenommen worden Die Stadtverwaltung Trier soll nun in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Trier überprüfen, „inwiefern eine Begrünung der Dächer von Haltestellenhäuschen im Stadtgebiet insbesondere mit Mauerpfeffer möglich ist.“ Sollte dies möglich sein, soll „ein Konzept zur Begrünung von Haltestellenhäuschen erstellt und dem Stadtrat vorgestellt“ werden.

 Der anspruchslose Mauerpfeffer wächst in der Moselregion auch an schwierigen Standorten wie Trockenmauern.

Der anspruchslose Mauerpfeffer wächst in der Moselregion auch an schwierigen Standorten wie Trockenmauern.

Foto: TV/Harald Jansen

Die Idee der begrünten Dächer mag ja innovativ sein. Doch die  Buswartehäuschen gehören nicht der Stadt Trier, sondern den Stadtwerken Trier (SWT). Auf Anfrage sagt SWT-Sprecher Carsten Grasmück, dass die Begrünung der Buswartehäuschen optisch und ökologisch ein guter Ansatz sei, „der auch in Trier einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Artenvielfalt und des CO2-Abbaus leisten könnte.“ Für die Realisierung seien mehrere Punkte zu klären, die nicht alleine in der Hand der SWT liegen würden.  Unter anderem muss geklärt werden, ob die Statik der Haltestellen eine Begrünung zulasse. „Deshalb können wir aktuell zu den Kosten noch nichts sagen“, sagt SWT-Sprecher Grasmück. Man stehe dem Thema grundsätzlich positiv gegenüber. „Wir werden den Sachverhalt wie beschlossen prüfen.“

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