2. Basketball-Bundesliga Starkes Comeback: Gladiators drehen wildes Spiel in Hagen

Trier · So ein Sieg kann noch mal einen richtigen Schub bringen: Warum der 91:88-Erfolg der Gladiators am Samstagabend bei Phoenix Hagen so wichtig war - und warum diesmal Trier der Phönix aus der Asche war.

Gladiators-Center Dylan Painter (hier im Spiel gegen Schwenningen) überzeugte in Hagen.

Gladiators-Center Dylan Painter (hier im Spiel gegen Schwenningen) überzeugte in Hagen.

Foto: Willy Speicher

Eine echte Ansage von den Gladiators: Mit dem 91:88-Auswärtssieg beim Tabellensechsten Phoenix Hagen haben sich die Gladiators Trier im Kampf um die Playoffs zurückgemeldet – und zwar mit Nachdruck. Denn gerade die überzeugende Vorstellung in den letzten Spielminuten – nach zwischenzeitlichem Zehn-Punkte-Rückstand – dürfte Trainer Jermaine Bucknor richtig gefallen haben. Das war Kampf, Leidenschaft, vielleicht auch mal ein glücklicher Wurf - aber am Ende ein überzeugender Sieg für die Trierer, die nun mit Selbstbewusstsein ins nächste Auswärtsspiel in Tübingen gehen können. Bester Trierer Schütze war Dylan Painter mit 20 Punkten.

Die Gladiators mussten verletzungsbedingt auf Dan Monteroso (nach Leisten-Operation) und Center Till Isemann verzichten. Jedenfalls auf dem Parkett – denn Isemann unterstützte Cheftrainer Jermaine Bucknor als Assistent auf der Bank.

Die Feuervögel kamen besser ins Spiel, führten schnell mit 7:0 – und auch die erste zweistellige Führung ließ nicht lange auf sich warten (14:4). Aber im Gegensatz zum Heimspiel gegen Hagen, in dem die Trierer auch früh hinten lagen, waren die Gladiators nun schnell wieder zurück im Spiel. Das lag nicht zuletzt an Center Dylan Painter, der im Laufe der Saison als Rookie auch schon mal Probleme mit dem physischen Spiel in der Pro A hatte. In Hagen war er unter dem Korb sehr präsent, setzte sich öfter durch – und wenn dann fiel auch mal ein Dreier bei ihm. Die Gladiators verkürzten auf drei Punkte, das erste Viertel ging dann mit 24:19 an die Hagener.

Und das war erst der Start eines sehr unterhaltsamen Traditionsduells vor über 2500 Zuschauern. Kapitän Garai Zeeb brachte die Trierer mit einem Dreier erstmals in Führung (27:26), der frühere Hagener Marco Hollersbacher erhöhte auf 30:26. Aber es war nun eine intensive Partie mit mehrfach wechselnden Führungen und mit schönen Aktionen auf beiden Seiten – Feuer war auch drin: Bucknor kassierte ein technisches Foul, weil er sich etwas zu vehement beschwert hatte. Und bei einer Offensivaktion der Hagener waren sich die Schiedsrichter nicht einig - sie entschieden aber am Ende zurecht auf Offensivfoul und nicht auf Flopping von Nico Wenzl.

Zur Halbzeit lagen die Trierer mit zwei Punkten hinten (42:44). Bester Schütze war zu diesem Zeitpunkt Painter mit 12 Punkten.

Die Trierer hatten bis dahin vergleichsweise wenige Ballverluste, mussten aber auch einige Offensiv-Rebounds abgeben. „Das war ein Thema in der Kabine“, sagte Interims-Cotrainer Isemann im Halbzeit-Interview mit sportdeutschland.tv.

Nach dem 48:48 hatten die Trierer eine kleine Schwächephasen, nach einem 8:0-Lauf der Hagener nahm Bucknor eine Auszeit. Das Problem: Marcel Keßen war nun heiß, er traf drei Dreier aus fast gleicher Position in Folge. In dieser Phase wurde es wild – und das kam den Gladiators nicht entgegen. Die Feuervögel erhöhten auf 63:51. Mit dem letzten Angriff des dritten Viertels wurde es wieder zweistellig (71:61). Die Trierer starteten mit einem Dreier von Zeeb und einem erfolgreichen Fastbreak über Laurent. Hagen führte mit 78:68, aber auch darauf hatten die Trierer eine Antwort – nach einem 9:0-Lauf. Die Gladiators machten in dieser Phase den besseren Eindruck, Laurent brachte sein Team wieder in Führung (82:80) – und die Crunchtime hatte es in sich. Ganz stark: Painter zum 89:86 nach Anspiel von Zeeb, der im Anschluss auch zwei Freiwürfe traf (91:88). Acht Sekunden vor Schluss der letzte Angriff für Hagen – JJ Mann nimmt den verzweifelten Dreier, Trier gewinnt!

„Ich bin super stolz auf meine Jungs“, sagte Jermaine Bucknor nach dem Sieg. Am Samstag geht es in Tübingen weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort