Meinung Trainerwechsel bei den Gladiators: Ein Novum in Trier – aber überraschend ist nur der Zeitpunkt

Trier · Die Entscheidung für den Trainerwechsel bei den Gladiators Trier ist wohl im Laufe des letzten Spiels gefallen. Kurz nach dem Spiel teilte Achim Schmitz die Beurlaubung Heinrichs per Mikrofon im Vip-Bereich mit.

 Cheftrainer Pascal Heinrichs wurde nach dem Spiel beurlaubt.

Cheftrainer Pascal Heinrichs wurde nach dem Spiel beurlaubt.

Foto: Willy Speicher

Es ist einer der vielsagendsten Sätze nach einer Trainerentlassung: „Ich als Verein musste reagieren!“ Das raunte einst Fortuna-Köln-Boss Jean Löring, nachdem er Trainer Toni Schumacher rausgeschmissen hatte – in der Halbzeitpause eines Fußball-Zweitliga-Spiels. So krass war die Beurlaubung von Gladiators-Cheftrainer Pascal Heinrichs am Freitagabend nach dem spielerischen Offenbarungseid in der Zweitliga-Partie gegen Karlsruhe zwar nicht. Eine Parallele gibt’s aber doch: Die Gladiators-Geschäftsführer Achim Schmitz und Andre Ewertz werden bei ihrer Entscheidung zurecht auf die bedenkliche Entwicklung im Team in den vergangenen zwei Monaten verweisen. Aber es war auch reichlich Emotion drin, als Heinrichs unmittelbar nach Spielende quasi vor die Tür gesetzt wurde. Die Entscheidung ist wohl im Laufe des Spiels gefallen. Kurz nach dem Spiel teilte Achim Schmitz die Beurlaubung Heinrichs per Mikrofon im Vip-Bereich mit. Pascal Heinrichs wollte sich am Freitagabend dazu verständlicherweise nicht äußern. Vielleicht war die nicht eben stilvolle Demission auch die Kompensation für einen seltsam emotionslosen Auftritt der Mannschaft: Da funktionierte nichts – und es waren nach dem frühen Rückstand weder Glaube noch spielerische Mittel da, gegen diese cleveren Karlsruher noch was zu holen. Das hatte sich schon in den vergangenen Wochen mehrfach gezeigt – insbesondere gegen schnelle Teams, die zudem einen physisch starken Center im Kader haben: Dann kassieren die Trierer immer wieder 100 oder mehr Punkte in einer Partie.

So gibt es zum zweiten Mal in Folge eine Trainerentlassung während einer Saison, ein Novum in der Trierer Profi-Basketball-Geschichte. Vor 14 Monaten hatte Heinrichs davon profitiert – er hatte die Gladiators damals nach mäßiger Hinrunde unter Marco van den Berg am Ende der Hauptrunde noch auf Platz vier geführt. Das war eine starke Leistung, die nicht unterschlagen werden sollte. Das Gladiators-Team der vergangenen Saison war aber vor allem im Frontcourt deutlich stärker besetzt. Für Heinrichs’ Nachfolger wird es nun darum gehen, die Playoff-Plätze noch zu erreichen. Das ist in einer engen Liga noch möglich – mit einer Leistung wie gegen Karlsruhe wird es aber für die Gladiators gegen jedes Team in der Liga schwer.

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