Deutsche Marathon-Meisterschaft Einmal DM-Gold, einmal Silber und ein Bezirksrekord

Hannover · Kai Merten von der TG Konz wird Deutscher Marathon-Vizemeister der Altersklasse M 40 und Gunter Berger von der LG Pronsfeld-Lünebach sogar Deutscher M-80-Meister.

DM-Gold, -Silber, Bezirksrekord bei Deutschen Meisterschaften Marathon
Foto: privat

„Manchmal ist weniger mehr“, sagt Kai Merten. Einen Tag nach dem Gewinn der Deutschen Marathon-Vizemeisterschaft in der Altersklasse M 40 ist der Familienvater wieder auf dem Weg zur Arbeit nach Luxemburg. Am Sonntagmorgen lief der 43-Jährige von der TG Konz in Hannover bei der Marathon-DM noch 42,195 Kilometer in 2:27:11 Stunden und war damit über eine Minute schneller, als vor einem halben Jahr beim Berlin-Marathon (2:28:26). „Ich bin die Sache diesmal aber lockerer angegangen mit wesentlich weniger Trainings-Kilometern und auch ein paar Schlüsseleinheiten habe ich nicht gemacht. Auch meine Frau hat gesagt, ich sei viel entspannter, als vor Berlin gewesen“, erzählt Merten. Der Druck war für ihn geringer. Sein läuferisches Lebensziel, Marathon unter 2:30 Stunden zu laufen, hatte er ja bereits erreicht.

Nun hat Merten auch den Ü-40-Bezirksrekord geknackt. Sein vor einigen Jahren tödlich verunglückter Vereinskamerad Rainer Schröder war 1991 (ebenfalls in Hannover) im Alter von bereits 48 Jahren 2:27:23 Stunden gelaufen. Udo Grimm (LG Vulkaneifel) vor 25 Jahren als 40-Jähriger 2:28:22 Stunden. So schnell wie Merten war aber noch niemand jenseits der 40.

Kleiner Wermutstropfen: Den nationalen M-40-Titel verpasste der Trierer um 24 Sekunden. Christian Looschen vom niedersächsischen Club BV Garrel zog kurz unerkannt vor der 40-Kilometer-Marke in der Gruppe der späteren Deutschen Meisterin Domenika Mayer (Regensburg/2:26:50) an Merten vorbei. „Ich wusste nicht, wo noch ein M-40iger ist. Hätte ich gewusst, dass der bei Domenika in der Gruppe ist, dann hätte ich vielleicht riskiert mitzugehen“, erzählt dieser. Er wollte nicht riskieren, wie beim Berlin-Marathon größere Wadenproblemen zu bekommen. „Es hat in der linken Wade angefangen zu zwicken und ich hatte etwas Angst, dass da noch etwas schief geht“, sagt Merten.

Trotz knapp verpassten Deutschen Meistertitels, „ich bin super happy, da ich niemals mit so einer Zeit gerechnet habe“, sagt der Lauf-Späteinsteiger (mit Ende 30) und freute sich auch über den Erfolg des letztjährigen Schweicher Fährturmlauf-Gewinners Moritz Beinlich. Der 25-Jährige aus Kaisersesch in der Eifel lief als DM-Sechster in 2:16:24 Stunden. Bei einem Marathon-Debüt war noch niemals ein Läufer aus dem Leichtathletik-Verband Rheinland schneller. Seine Trainingspläne arbeitete der ehemalige Deutsche Halbmarathonmeister (2019) zusammen mit Merten aus.

Mindestens genauso froh wie Merten ist auch Gunter Berger. Drei Tage vor seinem 81. Geburtstag feierte der Senior von der LG Pronsfeld-Lünebach den nationalen Titelgewinn in der Altersklasse M 80. 6:01:53 Stunden benötigte Berger, der unter insgesamt rund 12 000 Teilnehmern in Hannover der älteste Teilnehmer über die mehr als 42 Kilometer war. Berger ist überhaupt erst der zweite Läufer aus der Region Trier, der die klassische Distanz bewältigt hat. Vor etwas mehr als 20 Jahren lief Willy Meyer von der LG Vulkaneifel 5:52:10 Stunden.

 Gunter Berger von der LG Pronsfeld-Lünebach wurde Deutscher Meister im Marathonlauf der Altersklasse M 80.

Gunter Berger von der LG Pronsfeld-Lünebach wurde Deutscher Meister im Marathonlauf der Altersklasse M 80.

Foto: Holger Teusch
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