Trier Hospizlauf: Am Morgen wartet Streuselkuchen-Petra

Trier · Der Hospizlauf führt am 13. und 14. Juli von Koblenz nach Trier. Wie immer lockt eine besondere Atmosphäre. Hier die wichtigsten Informationen im Überblick.

 Zum 15. Mal findet am 13. und 14. Juli der Hospizlauf die Mosel entlang von Koblenz nach Trier zugunsten des Hospizhauses in der Ostallee statt.

Zum 15. Mal findet am 13. und 14. Juli der Hospizlauf die Mosel entlang von Koblenz nach Trier zugunsten des Hospizhauses in der Ostallee statt.

Foto: Holger Teusch, Unterm Bergfried 20, 54538 Bausendorf, Telefon 06532/954022/Holger Teusch

Der längste und der in gewisser Hinsicht vielleicht stimmungsvollste Lauf der Region geht am 13. und 14. Juli in die 15. Runde. Beim Hospizlauf von Koblenz nach Trier unter der Schirmherrschaft von Bundesjustizministerin Katarina Barley werden während 24 Stunden rund 200 Kilometer (exakt: 190 Kilometer) zurückgelegt. In der Regel nicht von einzelnen Läufern (aber auch das gab es schon), sondern von zuletzt insgesamt mehr als 1000 Teilnehmern, die sich die Distanz aufteilten und nach Belieben ein Stück mitlaufen. Das Motto: Egal ob einen oder 200 Kilometer, jeder ist willkommen. Das Lauftempo beträgt etwa neun Kilometer pro Stunde (etwa 6:30 Minuten pro Kilometer) und wird von erfahrenen Läufern an der Spitze vorgegeben.
35 000 Euro zum Erhalt des Trierer Hospizhauses wurden 2017 durch die Sportler, Firmen und andere Institutionen und Einzelpersonen gespendet. „Das war Wahnsinn“, erinnert sich Ralf Haas vom Hospizlauf-Organisationsteam gerne an das Rekordergebnis.
Solche Zahlen waren zu Beginn des Jahrtausends noch Utopie. Als an der Einrichtung eines stationären Hospiz‘ in Trier gearbeitet wurde, kam der Intensivkrankenpfleger und Ultramarathonläufer Jörg Engel aus Morbach-Gutenthal 2004 auf die Idee, die Mosel entlang von Koblenz nach Trier zu laufen und mit dieser Aktion Spenden für das Hospizhaus zu sammeln. Im Laufe weniger Jahre wurde aus der Einzel- eine Massenaktion mit Teilnehmern weit über die Region hinaus. „Wir haben eine Läufergruppe aus Köln, die teilnehmen will“, erzählt Haas von einer Anfrage für den 15. Hospizlauf, der wieder vom Trierischen Volksfreund präsentiert wird.
Zum einen geht das Thema, der Tod und eine würdige Endphase des Lebens, jeden an. Zum anderen findet der Lauf in einer einmalig freundschaftlichen und lebensbejahenden Atmosphäre statt. „Wenn man Leuten vom Hospizlauf erzählt, sind die meist direkt Feuer und Flamme“, sagt Haas. Als er beruflich in Köln war und den ehemaligen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl traf, gab dieser spontan Autogramme gegen eine Spende zugunsten des Trierer Hospiz‘. Aufgestockt durch eine Firma kamen so 2500 Euro zusammen.

„Wir haben bisher schon Spenden bekommen und sind auf einen guten Weg“, erklärt Haas, dass nicht nur während der 24 Stunden des eigentlichen Laufs die Sammeldose rundgereicht wird.
Trotz des Erfolgs, für die mit zunehmender Größe immer komplexere Organisation braucht das vereinsübergreifende und -unabhängige Team dauernd neue Mitstreiter. „Wir suchen Nachwuchs an Helfern. Am besten solche, die notfalls auch ein größeres Fahrzeug haben“, sagt Haas. Mittlerweile ist das Engagement von Anwohnern an der Strecke groß und teilweise schon legendär, wie das von Streuselkuchen-Petra, die seit Jahren samstags kurz nach Sonnenaufgang in Piesport mit Backwaren und heißem Kaffee wartet.

Aber im Tross der Nichtläufer, die beispielsweise die 20 Wasserstationen aufbauen, Obst schneiden und für einen reibungslosen Lauf sorgen, könnten manche Positionen ruhig personell stärker besetzt sein.

www.hospizlauf.de

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