Laufen Nun geht der Blick nach Tokio 2021

Heusden/Stadtkyll · Samuel Fitwi beendet die kurze Corona-Saison mit seiner bisher zweitbesten 5000-Meter-Zeit und verzichtet auf Halbmarathon-WM-Chance.

 Beim Crosslauf fühlrt sich Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel besonders wohl. Vor dem Corona-Lockdown wurder der 24-Jährige im Gelände deutscher Meister.

Beim Crosslauf fühlrt sich Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel besonders wohl. Vor dem Corona-Lockdown wurder der 24-Jährige im Gelände deutscher Meister.

Foto: Holger Teusch

Es klingt nach Luxus: Samuel Fitwi lief am vergangenen Sonntag im belgischen Heusden 5000 Meter in 13:37,56 Minuten. Schneller war aus einem Verein des Leichtathletikbezirks Trier nur er selbst um exakt zwei Sekunden acht Wochen zuvor. Doch mit seinem letztes Rennen der Freiluftsaison war der 24-Jährige von der LG Vulkaneifel trotzdem nicht ganz zufrieden. „Es war nicht das, was sich Samuel vorgenommen hatte. Er wollte schon unter 13:30 Minuten laufen“, erzählt Yannik Duppich. „Hinten raus haben ein bisschen die Körner gefehlt“, sagt der Trainer. Unter der Traummarke blieb in Heusden als Sieger des internationalen Rennens der deutsche 5000-Meter-Meister Mohamed Mohumed mit 13:23,71 Minuten. Fitwi wurde Sechster.

„Alles im allem war der Sommer noch ganz gut. Samuel kann vor allem mit seiner 1500-Meter-Zeit sehr zufrieden sein (Anmerkung: 3:42,62 Minuten). Über 5000 Meter haben seine Zeit mit Sicherheit nicht das widergespiegelt, was er im Training gezeigt hat“, glaubt Duppich. Wichtig sei, dass Fitwi mit der Verbesserung über 1500 Meter, dem 5000-Meter-Bezirksrekord (13:35,56 Minuten) und dem im Februar erzielten rheinland-pfälzischen Landesrekord über Halbmarathon von 1:02:34 Stunden ein deutlich höheres Niveau erreicht habe als 2019. Bei den deutschen Meisterschaften schrammte er über 5000 Meter als Vierter nur knapp an einer Medaille vorbei, nachdem er kurz vor dem Corona-Lockdown im Crosslauf souverän den nationalen Titel gewonnen hatte.

Über Halbmarathon hätte Fitwi prinzipiell die Chance bei den auf den 17. Oktober verschobenen Weltmeisterschaften im polnischen Gdynia zu starten. Die Norm liegt bei 1:04 Stunden. Der in Eritrea geborene Läufer ist mit seiner Bestzeit in diesem Jahr drittschnellster Deutscher. Am kommenden Sonntag (13. September) findet in Frankfurt am Main ein Einladungsrennen statt. Aber ohne Fitwi. „Er macht jetzt erst einmal Trainingspause“, erklärt Duppich. Erst einmal sei wichtig, dem Körper etwas Ruhe zu gönnen. „Das große Ziel ist Olympia 2021“, erklärt Duppich. Die für 2020 angegebenen Olympianormen über 5000 Meter (13:13,50 Minuten) und 10 000 Meter (27:29,00 Minuten) sind noch ein Stückchen von Fitwis Bestzeiten entfernt. Neue Richtwerte gibt es noch nicht. Leicht wird es auf jeden Fall nicht, das Traumziel Tokio zu erreichen.

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