Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften Holzmedaille ist immer ein bisschen blöd

Braunschweig · Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel wird bei der DM 5000-Meter-Vierter.

 Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel wurde bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig über 5000 Meter Vierter.

Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel wurde bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Braunschweig über 5000 Meter Vierter.

Foto: Holger Teusch

Samuel Fitwi ist noch ein Stück weiter in der deutschen Spitze angekommen. Als deutscher Crosslaufmeister im Gelände schon nicht mehr wegzudenken, hat sich der 24-Jährige von der LG Vulkaneifel (LGV) bei der DM in Braunschweig am Samstag mit dem vierten Platz über 5000 Meter auch auf der kurzen Langstrecke in Medaillennähe gearbeitet.

„Insgesamt bin ich zufrieden. Samuel hat ein gutes Rennen gemacht bei dieser Hitze“, sagte Trainer Yannik Duppich. „Gegenüber vor zwei Jahren war es taktisch diesmal besser“, freut sich Fitwi, dass er in dem bei Meisterschaftsrennen wichtigen Bereich dazu gelernt hat. Kurz nach der Hälfte der Distanz ging er kurz an die Spitze des 15-köpfigen Feldes. „Ich wollte nach drei Kilometern eine Runde Tempo machen, aber es war, als sei kein Sauerstoff in der Luft bei der Hitze“, erzählt er.

Bei 37 Grad ließen es die 5000-Meter-Läufer mit 2:57,33 Minuten für den ersten Kilometer und 8:43,26 Minuten für 3000 Meter gemächlich angehen. Auf den letzten 600 Metern setzte Deutschlands schnellster Zahnarzt Florian Ort (Regensburg), mit 31 Jahren auch Ältester im Feld, einen langen Endspurt an. Fitwi konnte nicht mehr folgen und fiel aus den Medaillenrängen. Doch zum Schluss gewann Fitwi (14:08,23 Minuten) den Endspurt mit dem Hanauer Aaron Bienenfeld (14:08,28).

Mit eine beeindruckenden Schlussrunde sicherte sich der erst 21-jährige Mohamed Mohumed (Dortmund) in 14:02,75 Minuten den Titel vor dem deutschen Jahresschnellsten Maximilian Thorwirth (Düsseldorf/14:05,46) und Orth (14:06,43). Der in Deutschland geborene Sieger somalischer Eltern fragte sich anschließend, weshalb angesichts der Hitze Langstrecken- und Sprint-Entscheidungen (gut zwei Stunden später am Abend) nicht getauscht wurden? „Es ist medizinisch gesehen einfach gefährlich, bei solchen Bedingungen zu laufen“, sagte auch Fitwi-Trainer Yannik Duppich.

Mohumeds bisher größer Erfolg war vor dem DM-Titel übrigens ein vierter Platz bei den deutschen Hallen-Meisterschaften im Februar. Das kann Fitwi ein bisschen über die „Holzmedaille“ hinweg trösten. „Aber natürlich ist der vierte Platz irgendwie immer ein bisschen blöd“, sagt er auch angesichts von weniger als zwei Sekunden Rückstand auf eine Medaille.

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