Leichtathletik Bühne, Brett, Bahn und schnelle Beine

Konz · Der 15-jährige Albrecht Hamisch von der TG Konz ist zur Zeit der schnellste Sprinter eines Vereins der Region Trier. In die Spikes musste der Schüler erst gedrängt werden.

 Noch keine drei Jahre Leichtathlet hat der noch 15-jährige Albrecht Hamisch von der TG Konz (blaues T-Shirt) bei den Rheinland-Pfalz-Jugendmeisterschaften im Konzer Saar-Mosel-Stadion das Sprintdoppel über 100 Meter und 200 Meter bei den bis zu 19-Jährigen geschafft.

Noch keine drei Jahre Leichtathlet hat der noch 15-jährige Albrecht Hamisch von der TG Konz (blaues T-Shirt) bei den Rheinland-Pfalz-Jugendmeisterschaften im Konzer Saar-Mosel-Stadion das Sprintdoppel über 100 Meter und 200 Meter bei den bis zu 19-Jährigen geschafft.

Foto: Holger Teusch

Der junge Mann mit dem Pferdeschwanz reißt die Augen weit auf, verschränkt die Arme hinter dem Kopf. Sein Mund formt ein tonloses, freudig-erstauntes Oh. Als Albrecht Hamisch bei den U-18-Rheinlandmeisterschaften in Trier Mitte Mai zum Titel und zur neuen persönlichen 100-Meter-Bestzeit von 11,49 Sekunden saust, ist die Freude dem erst 15 Jahre alten Sprinter von der TG Konz anzusehen. Am vergangenen Sonntag bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften im heimischen Saar-Mosel-Stadion von Konz wiederholen sich ähnliche Szenen. Nun allerdings eine Stufe und eine Altersklasse (bei den bis zu 19-Jährigen, Altersklasse U 20) höher. Hamisch eilt zum Landestitel, erst über 100 Meter und dann auf der doppelten Distanz. Auf der Sprintgeraden verpasst er seinen Hausrekord mit 11,52 Sekunden nur um Haaresbreite. „Über 200 Meter bin ich mit 23,19 Sekunden knapp an der DM-Quali vorbei. Ich habe eine Wette mit meinem Trainer laufen, ob ich das schaffe oder nicht“, erzählt Hamisch. Eine Kiste Spezi muss Willi Günther springen lassen, wenn sein Schützling bis zum 3. Juli die bei den Unter-18-Jährigen geforderten 23,00 Sekunden läuft.

Eine Investition, die das Trainer-Urgestein gerne tätigen wird. Aber Günther, seit mehr als einem halben Jahrhundert im Trainergeschäft, weiß auch, dass es keinen Automatismus gibt. Wenn es mit der DM-Norm klappt, gibt’s das versprochene Kaltgetränk und die Fahrt zu den Deutschen Jugendmeister wird gebucht. Wenn nicht, dann halt nächstes Jahr, sagt der 72-Jährige. Denn 2023 startet Hamisch weiterhin in der Altersklasse U 18 und spät im Jahr 2006 geboren, gehört er zu den Allerjüngsten. Bei den Landesmeisterschaften in Konz waren einige seiner Konkurrenten bereits 19.

Und Hamisch betreibt erst seit knapp drei Jahren Leichtathletik. Seine Lehrerin Mona Reuter an der IGS Trier, die selbst mit dem Sport bei der TG Konz angefangen hat, bevor sie zum PST Trier wechselte, wo sie sich jetzt als Trainerin engagiert, nahm Kontakt Hamischs Eltern auf, damit der damals Zwölfjährige sein Talent entwickele. „Ich bin wohl allen so ziemlich weggerannt auf den 50 Metern“, vermutet der Sohn eines ehemaligen Leistungsschwimmers. Günther habe im Gespräch zu seinen 6,8 Sekunden auf 50 Meter gemeint, damit lasse sich arbeiten. „Ich war erstaunt, dass jemand mit solchen Leistungen kommt, aber noch nie trainiert hat“, erzählt der Coach.

Doch Albrecht Hamisch war erst einmal nicht begeistert, als er erstmals zum Training geschickt wurde. Die Bühne beim Theaterspielen an der Tufa, die Figuren auf dem Schachbrett an der Schule, ja, aber mit der Kunststoffbahn konnte er nicht viel anfangen. Das änderte sich schnell: „Es ist einfach eine tolle Truppe mit Leonie Elmer, Jan Keller und all den anderen. Ich habe mich direkt wohl gefühlt.“

Bei seinem ersten Wettkampf, einem Sportfest in Wittlich Ende August 2019, traf Hamisch zudem im unentschieden ausgegangenen 75-Meter-Finale (jeweils 9,78 Sekunden) auf Jonas Schnitzius. Mit dem gleichaltrigen Sportler des SFG Bernkastel-Kues (einem Mitgliedsverein der LG Bernkastel-Wittlich) und mit Jugend-DM-Finalistin Leonie Kupser (DJK Ochtendung) verbindet Hamisch mittlerweile eine tiefe vereinsübergreifende Freundschaft. Jeder fiebert mit dem anderen mit. „Wir hoffen, dass Leonie die U-18-EM-Quali schafft“, erzählt Hamisch. Und dass Schnitzius, der bei den Rheinlandmeisterschaften Mitte Mai so unglücklich umknickte (außerhalb des Wettkampfs), dass die Saison für ihn wohl gelaufen ist, bald wieder auf die Beine kommt.

 Noch keine drei Jahre Leichtathlet hat der noch 15-jährige Albrecht Hamisch von der TG Konz (blaues T-Shirt) bei den Rheinland-Pfalz-Jugendmeisterschaften im Konzer Saar-Mosel-Stadion das Sprintdoppel über 100 Meter und 200 Meter bei den bis zu 19-Jährigen geschafft.

Noch keine drei Jahre Leichtathlet hat der noch 15-jährige Albrecht Hamisch von der TG Konz (blaues T-Shirt) bei den Rheinland-Pfalz-Jugendmeisterschaften im Konzer Saar-Mosel-Stadion das Sprintdoppel über 100 Meter und 200 Meter bei den bis zu 19-Jährigen geschafft.

Foto: Holger Teusch

„Ich habe das Gefühl, das könnte eine Freundschaft für viele Jahre werden“, sagt Hamisch. Konkurrenten seien sie nicht. Auch der gleichaltrige Schnitzius nicht, der sich auf den Hürdenlauf spezialisiert hat. Hamisch ist der reine Sprinter: „Bei den 200 Metern kommst du aus der Kurve raus und hast die leere Gerade vor dir, richtest dich auf und merkst, wie dein Körper arbeitet. Die pure Maschine“, beschreibt er die Faszination die seine Lieblingsstrecke auf ihn ausübt.

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