Triathlon Vom Supersprint zum Ironman

Costa Teguise · Triathlon-Ass Jens Roth von Tri Post Trier hält auch dem durch die Corona-Pandemie und Verletzungen verlorenen Jahr an seinem Traum vom Ironman auf Hawaii fest. Ein Rennen im Trainingslager auf Lanzarote gibt Zuversicht.

 Der fünfmalige deutsche Crosstriathlon-Meister Jens Roth von Tri Post Trier trainiert in der Adventszeit zusammen mit dem zweimaligen Ironman-Hawaii-Sieger Patrick Lange auf Lanzarote.

Der fünfmalige deutsche Crosstriathlon-Meister Jens Roth von Tri Post Trier trainiert in der Adventszeit zusammen mit dem zweimaligen Ironman-Hawaii-Sieger Patrick Lange auf Lanzarote.

Foto: Jens Roth/privat / Jens Roth

Das Ende des Corona-Jahres 2020 ist für Jens Roth doch noch ein bisschen versöhnlich. Bei einem spontanen Sprintduathlon während des Trainingslagers in Costa Teguise auf Lanzarote belegte der 32-Jährige am vergangenen Wochenende hinter dem zweimaligen EM-Dritten und Ironman-Gewinner (Südafrika und Großbritannien) Stephen Bayliss den zweiten Platz bei einem Sprintwettkampf. „Das war ein Supersprint - und das dreimal hintereinander, eine super Laktatdusche“, erzählt Roth. Dreimal mussten 300 Meter geschwommen, fünf Kilometer MTB gefahren und zwei Kilometer gelaufen werden. Das spontane Rennen, für das sich Roth erst einmal ein Mountainbike und einen Renneinteiler ausleihen musste, war für den fünfmaligen deutschen Crosstriathlon-Meister von Tri Post Trier ein versöhnlicher Abschluss eines für ihn nicht nur wegen Corona schweren Jahres.

Nach privaten Problemen zu Jahresbeginn schien Roth mit dem Sieg beim BMW Cloppenburg X-Duathlon Anfang März wieder im gewohnten Fahrwasser zu sein. Doch der Crossduathlon im Trierer Weißhauswald war der letzte Wettkampf in der Region, bevor die Corona-Pandemie alle Planungen zunichte machte. Jens Roth wollte ursprünglich im fränkischen Roth sein Debüt über die Triathlon-Langdistanz (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren, 42,195 Kilometer Laufen) geben. Doch der Wettkampf fiel wie fast alle anderen aus. Der einzige (fast) normale Triathlon, an dem er im vergangenen Sommer teilnahm war das Bundesligarennen mit dem PSD Bank Team Tri Post Trier - und das Sprintrennen auf Lanzarote. Zu abgesagten Wettkämpfen und Einschränkungen im Training kamen bei Roth Verletzungsprobleme. Im April knickte er bei einem Trainingslauf um: Bänderriss. Als dieser wieder geheilt war, handicapte ein Schleimbeutel im Knie seinen Tatendrang.

Als sich die Möglichkeit bot, zusammen mit dem zweimaligen Ironman-Hawaii-Gewinner Patrick Lange im Dezember auf den Kanaren zu trainieren, griff Roth direkt zu. „Ich hatte noch etwas Urlaub übrig und mittlerweile sind Patrick und ich ja gute Freunde und ergänzen uns im Training gut“, erzählt der Automatisierungstechniker an einem Saar-Kraftwerk. „Jens ist ein absoluter Strahlemensch und strotzt so immer mit positiver Energie und verbreitet damit immer gute Laune. Im Schwimmen fordert mich Jens jeden Tag zu Bestleistung heraus“, bestätigt Patrick Lange, dass auch er vom Training mit dem ehemaligen Leistungsschwimmer Roth profitiert.

 Der fünfmalige deutsche Crosstriathlon-Meister Jens Roth von Tri Post Trier trainiert in der Adventszeit zusammen mit dem zweimaligen Ironman-Hawaii-Sieger Patrick Lange auf Lanzarote.

Der fünfmalige deutsche Crosstriathlon-Meister Jens Roth von Tri Post Trier trainiert in der Adventszeit zusammen mit dem zweimaligen Ironman-Hawaii-Sieger Patrick Lange auf Lanzarote.

Foto: Jens Roth/privat / Jens Roth

Der momentane Schwerpunkt auf der Vulkaninsel Lanzarote liegt bei dem Duo auf der Rad-Ausdauer. Roth hält an seinem Plan, auf die Ironman-Distanz umzusteigen fest. Das Ziel: Die Qualifikation im Profi-Feld für die Weltmeisterschaft auf Hawaii. „Ich denke, an einem guten, besonderen Tag ist das für mich möglich, es zu schaffen“, sagt er. Erschwerend ist, dass er auf die geplante Test-Langdistanz im deutschen Triathlon-Mekka Roth verzichten muss. Wenn er an der Ironman-Startlinie (womöglich beim Ironman Germany in Frankfurt) steht, geht es für Jens Roth direkt um die hart umkämpften Hawaii-Tickets. Mit Marc Pschebizin hat er seit zehn Jahren den Bezirksrekordler auf der Triathlon-Langdistanz (8:34:58 Stunden) als Trainer.

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