Fußball-Oberliga Eintracht Trier: Cinars spezielle Rückkehr nach Bingen

Trier · Vor einem Jahr endete in Bingen die Spielerkarriere von Josef Cinar unrühmlich. Nun kehrt er als Trainer von Eintracht Trier an den Rhein zurück.

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Foto: TV

Hassia Bingen – für Josef Cinar bedeutete das Trierer Gastspiel in der Vorsaison am Rhein eine Zäsur. Cinar, damals noch Spieler der Eintracht, wurde im Nachgang der 1:2-Niederlage gesperrt, weil er einen Polizisten beleidigt hatte. Aus der Zwangspause ging er als neuer Trainer des SVE hervor, da Daniel Paulus zwischenzeitlich entlassen worden war. Für Cinar hatte die Partie vor einem Jahr somit das Kariere-Ende als Spieler zur Folge.

Unverhofft kommt oft. Cinars Start als Coach wurde skeptisch beäugt, doch der 35-Jährige schwamm sich schnell frei. „Ich lerne jeden Tag dazu. Ich mache Fehler, aber nicht aus Dummheit“, sieht sich Cinar weiterhin in einem Entwicklungsprozess. „Der Schritt war anfangs schon groß. Die Verantwortung für eine große Gruppe zu übernehmen, war komplett neu für mich“, sagt Cinar, der die B-Lizenz hat und dabei ist, die sogenannte B-Elite-Lizenz zu erwerben.

In der Regionalliga würde Cinar die A-Lizenz benötigen. „Ich könnte sie im Fall der Fälle direkt angehen“, sagt der Trainer, der beim SVE einen Vertrag bis 2021 besitzt.

Bis zu einem möglichen Aufstieg ist es für Trier aber noch ein weiter Weg. Mit einem Sieg im Gastspiel am heutigen Samstag (15.30 Uhr) bei Hassia Bingen könnte die Eintracht die eigenen Ambitionen weiter unterstreichen.

Bingen ist schlecht in die Saison gestartet, dem Team gelang nur ein Sieg in sieben Spielen. Davon will sich Cinar aber nicht blenden lassen: „Ich werde im Vorfeld die Sinne meiner Spieler schärfen. Wir haben in der vergangenen Saison erlebt, dass man die Bedingungen in Bingen annehmen muss, sonst geht der Schuss nach hinten los.“

Inzwischen hat sich das Lazarett bei der Eintracht so weit gelichtet, dass der Coach nicht darüber brüten muss, genügend Spieler zu haben. Stattdessen grübelt er darüber, wer spielt – und wer erst mal draußen bleiben muss. Vor allem auf den offensiven Flügeln ist der Konkurrenzkampf groß: Christoph Anton, Kevin Heinz, Edis Sinanovic, Jonas Amberg und Ömer Kahyaoglu konkurrieren um zwei Plätze. Zudem ist Heinz eine veritable Alternative für die Außenverteidigerposition, weshalb sich auch Jason Kaluanga und Leonel Brodersen ihrer aktuellen Stammplätze nicht sicher sein können.

Derweil zeigt Sommer-Neuzugang Sanoussy Balde im defensiven Mittelfeld bislang Höhen und Tiefen. „Er ist noch nicht komplett in Trier angekommen“, sagt Cinar, der aber vom Leistungsvermögen des 24-jährigen  Amerikaners weiterhin überzeugt ist: „Er deutet in jedem Spiel sein Potenzial an und hat auch richtig gute Phasen.“

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