Fußball „Die Leute haben wieder Bock auf den FCK“

Mehlingen · Fußball: Thomas Riedl war 1998 mit den Roten Teufeln Deutscher Meister. Der Ex-Trierer spürt die Euphorie in der Pfalz.

  Einst hatte Thomas Riedl (links) die 23 beim FCK, nun trägt Philipp Hercher diese Rückennummer. Er zählt zu den Stützen jener Mannschaft, auf die Riedl so große Stücke hält.

Einst hatte Thomas Riedl (links) die 23 beim FCK, nun trägt Philipp Hercher diese Rückennummer. Er zählt zu den Stützen jener Mannschaft, auf die Riedl so große Stücke hält.

Foto: privat

Mit dem 1. FC Kaiserslautern wurde er 1996 DFB-Pokalsieger und zwei Jahre später sensationell Deutscher Meister – als Bundesligaaufsteiger. Am 27. November 1999 machte sich Thomas Riedl zudem beim TSV 1860 München unsterblich, als er mit seinem Treffer im Duell mit dem FC Bayern eine 22 Jahre währende Derbyflaute der Löwen beendete. Viel hat der inzwischen 45-Jährige also schon im Fußball erlebt – das Südwestderby am Ostersonntag, 14 Uhr, im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion zwischen den Roten Teufeln und dem 1. FC Saarbrücken lockt aber auch Riedl aus der Reserve. Er wohnt mit seiner Frau und den vier Kindern in Mehlingen vor den Toren der Barbarossastadt und bekommt die Stimmung in der Pfalz hautnah mit: „Es knistert schon seit Tagen. Die Leute fiebern dem Spiel entgegen. Sie haben wieder Bock auf den FCK – auch jene, die sich nach den ganzen dürren Jahren, die hinter uns liegen, bereits abgewendet hatten.“ Das „Uns“ rutscht Riedl nicht nur so raus – es kommt bei ihm von Herzen. Seinem Ex-Verein ist er unverändert eng verbunden.

Als Drittliga-Experte des SWR-Fernsehens ist Riedl regelmäßig bei den Partien auf dem ,Betze‘, er kennt die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen gut und glaubt nach mittlerweile vier Jahren in der 3. Liga an den ersehnten Aufstieg: „Die Jungs machen einen sehr gefestigten Eindruck und scheinen mit dem von außen immer größer werdenden Druck gut umgehen zu können. Das beeindruckt mich.“ Besonders angetan ist er von der Entwicklung von Mike Wunderlich: „Er dreht seit ein paar Wochen so richtig auf und ist ein absoluter Führungsspieler.“

Nur allzu gut weiß Riedl, der aktuell den traditionsreichen SV Alsenborn in der A-Klasse coacht, wie schwer es Coach Antwerpen zu Beginn der Saison hatte. Nach acht Spielen standen schlappe sechs Punkte zu Buche. Doch der Westfale passe in die Pfalz: „Die Leute hier brauchen solch einen positiv Bekloppten.“

Nicht nur dem FCK wünscht er den Aufstieg, sondern auch Eintracht Trier. Bei den Moselanern stand der einstige Mittelfeldspieler ab September 2010 unter Vertrag, verließ die Blau-Schwarz-Weißen aber dann schon wieder im Januar 2011 – der damalige Trainer Roland Seitz habe nicht unbedingt auf ihn gebaut, sagt Riedl.

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