Fußball Ein bisschen Mainz 05 bei der SG Winterspelt

Winterspelt/Habscheid · Philosophie des Bundesligisten inspiriert B-II-Liga-Trainer Daniel Lenzen, der mit seiner Elf in schwieriger Lage ist.

 Daniel Lenzen Raphael Dengs Bo Svensson

Daniel Lenzen Raphael Dengs Bo Svensson

Foto: privat

6:29-Tore, null Punkte aus den jüngsten sechs Spielen, vorletzter Tabellenplatz: Die SG Winterspelt/Habscheid durchläuft derzeit eine schwierige Phase. Zuletzt setzte es mal wieder eine deutliche Niederlage: Bei der SG Ringhuscheid unterlag das Team von (Spieler-)Trainer Daniel Lenzen am Samstag gleich mit 0:8. „Du kassierst früh zwei, drei Tore durch unnötige Fehler – und dann geht in solch einer Situation der Kopf sofort runter. Hinzu kam nach 20 Minuten der Ausfall unseres Stammkeepers Raphael Dengs“, berichtet der 32-jährige Coach.

Dabei lief es in den ersten Wochen der neuen Runde noch ordentlich, was zwei Siege und ein Remis aus den ersten sechs Partien belegen: „Wir hatten eine gute Vorbereitung mit guter Trainingsleistung.“ Dann aber waren immer wieder Verletzungen zu beklagen. Wichtige Spieler fallen auch derzeit aus: Neben dem länger verletzten Kapitän Kevin Hack, Torwart Dengs und Marius Heck, plagen sich auch Wolfram Zimmer und Marvin Winkelmann mit Blessuren herum. Johannes Neisius weilt berufsbedingt in Kiel.

Das anstehende Derby beim Spitzenteam SG Pronsfeld (siehe dazu auch der Artikel oben) wird unter diesen personellen Voraussetzungen „nicht einfach, dennoch werden wir versuchen, das Bestmögliche auf den Platz zu bringen“, betont Lenzen – und ruft das Hinspiel in Erinnerung, als es lange 0:0 stand, ehe die Prümtaler in den letzten 25 Minuten dreimal zuschlugen:

Selbst will Lenzen nur noch im Ausnahmefall (wie zuletzt angesichts der Personalnot) auf dem Platz mitwirken und konzentriert sich eher aufs Traineramt: „Das macht mir einfach sehr viel Spaß, und ich bevorzuge es schon eher, dem Team am Rand zu helfen und dort zu dirigieren.“ Mittlerweile hat der aus Schweiler bei Bleialf stammende Lenzen schon an drei Trainerlehrgängen teilgenommen. Noch in diesem Monat steht die C-Lizenz-Prüfung beim Fußballverband Rheinland in Koblenz auf dem Programm. „Mein Ziel ist es ganz klar, in naher Zukunft auch noch den B-Schein zu erwerben und mich stets weiterzuentwickeln.“ Im ersten Seniorenjahr spielte er noch beim SC Bleialf. Dann ging es aber nach Winterspelt/Habscheid, „weil ich dorthin einfach privat schon immer mehr Verbindung und Zuneigung hatte“. Sein Vater hat ihn fast die gesamte Jugendzeit über trainiert und begleitet. „Ich habe sehr viel von ihm gelernt und mitgenommen.“ Seine ersten Trainersporen verdiente sich Lenzen bei der F- und E-Jugend, ehe er über zwei Saisons hinweg die Frauenmannschaft der SG coachte und dann Mitte vergangenen Jahres den Sprung ins Trainergeschäft bei den Senioren wagte.

Anregungen für die Arbeit mit seiner Mannschaft holt er sich auch bei Stadionbesuchen in Mainz. Was die SG Winterspelt im Kleinen ist, stellt für ihn sein Lieblingsclub aus der Landeshauptstadt im (ganz) Großen dar: „Der Verein ist familiär geführt, die Spielweise der Nullfünfer mit hohem Pressing, Kampf und Willen gefällt mir sehr gut.“ Wie man sich aus dem Tabellenkeller herausschafft, bewiesen die Mainzer in der vergangenen Bundesligasaison eindrucksvoll – auch das soll für die Vereinigten aus Winterspelt und Habscheid Vorbildcharakter haben.

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