Danganronpa 2 - Goodbye Despair

Inseltrip mit Folgen: Wenn ein harmloser Schulausflug in einem Blutbad endet und sich ein niedlicher Teddy mit Schadenfreude darüber auslässt, seid ihr nicht im falschen Film, sondern in der herrlich abgedrehten Welt von "Danganronpa". Ob dieses Setting jedoch auch spielerisch glänzt, verrät der Test.

Wer von euch hat "Danganronpa: Trigger Happy Havoc" gespielt? Alle, die jetzt zustimmend nicken oder den Arm gehoben haben, dürften wissen, auf was sie sich hier einlassen. All jenen sei auch gesagt: Verschwendet eure Zeit nicht mit dem Lesen dieses Artikels, sondern besorgt euch den zweiten Teil und werdet erneut glücklich damit - sofern ihr am ersten Spiel Spaß hattet. Für euch endet der Test hier.

Alle anderen, die jetzt etwas verdutzt aus der Wäsche schauen, können in den nächsten Zeilen erfahren, was hier vor sich geht. Aber keine Sorge: Ich werde mich vor Spoilern - so weit es geht - zurückhalten.

Im Grunde könnte ich auch für Neueinsteiger den Test sehr schnell beenden: Ihr kennt Teil 1 nicht? Dann kauft ihn euch und taucht in die wunderbar absurde Welt von Monokuma ein. Am besten jedoch gebe ich euch einen groben Überblick auf das, was euch erwartet…

Zurück zum Anfang

Von einem echten Spiel zu sprechen, halten wohl ein paar Fans für übertrieben: Als Visual Novel seid ihr die meiste Zeit eher Zuschauer und könnt euch durch ein paar Aktionen, wie Minispiele oder Untersuchungen ins Geschehen einbringen. Aber im Grunde verfolgt ihr eine abgedrehte und extrem spannende Geschichte auf der PS Vita. Stellt euch vor ihr lest ein Buch, bei dem ihr von Zeit zu Zeit eingreifen dürft - dies dürfte das Spielerlebnis am besten beschreiben.

Im ersten Teil seid ihr als eigentlich durchschnittlicher Schüler an einer Elite-Highschool gelandet, deren Studenten sich alsbald in dem geräumigen Gebäude gefangen sehen - und zwar von einem kleinen, schwarz-weißen Stoffteddy namens Monokuma. Das Bedrohliche daran: Anscheinend kann niemand von der Außenwelt helfen: Um raus zu kommen, müssen sich die 15 Schüler gegenseitig töten - der letzte überlebende gewinnt. Das ist die Ausgangssituation für die nun folgenden Spielstunden. Sehr interessant, wie ich finde.

Never change a winning team

Teil 2 der Reihe zielt auf ein ähnliches Konzept ab: Schüler machen einen harmlosen Ausflug auf die idyllische Jabberwock Island. Die Stimmung schlägt jedoch um, als Monokuma erneut auftaucht und den Studenten das Leben zur Hölle macht. Wer überleben will, muss töten. Spielerisch hat sich ebenso wenig getan: Fast 90 Prozent der Spielelemente wurde aus dem ersten Teil übernommen. So lauf ihr frei auf der Insel herum, verbringt eure Tage mit Gesprächen mit anderen Schülern und findet langsam heraus, was das Ganze überhaupt soll - bis es zum ersten Mord kommt. In den nun folgenden Tatort-Untersuchungen, Verhören und dem finalen Scheinprozess haben die Entwickler einige kleine Verbesserungen vorgenommen, um den Spielablauf abwechslungsreicher zu gestalten. Ein cooles Feature im Prozess sorgt beispielsweise dafür, dass euch während der Präsentation eurer Fakten, auch andere ins Wort fallen können. Wart ihr es in Teil 1, der die Aussagen der anderen mit "Bullets" beschoss, dürfen nun die anderen den Spieß umdrehen. Daher solltet ihr die präsentierten Fakten ordentlich prüfen und wissen, wie ihr am besten argumentiert.

Die Charaktere sind im Gegensatz zum Vorgänger noch eine Spur überzeichneter und wirken dadurch umso interessanter - wenn das überhaupt noch möglich ist. Durch die gut geschriebenen Dialoge entwickelt ihr über die Zeit Sympathien oder Abneigungen, die ihr durch Geschenke oder Ignoranz ausbauen könnt. Aber Vorsicht, dass ihr es euch nicht bei zu vielen Mitschülern verscherzt - nicht, dass ihr das nächste Opfer seid.

Fazit

Es ist insgesamt schwierig über das Spiel zu reden und dabei nicht viel zu verraten. Wie bei einem guten und spannenden Buch, solltet ihr einfach selbst einen Blick auf diesen außergewöhnlichen Nischentitel werfen, wenn euch das Thema interessiert. Mich hat der erste Teil bereits positiv überrascht, indem er mich dem Ausdruck der Visual Novel näher brachte. Wer also den ersten Teil bereits kennt, wird mit dem zweiten Auftritt von Monokuma seine helle Freude haben. Alle anderen greifen zuerst besser zu Teil 1, um in den vollen Spielgenuss zu kommen.

Genre: Strategie-Rollenspiel, Taktik
Für: PS Vita // Entwickler: NIS America // Publisher: NIS America
Spieler: 1 // Online: nein // USK: Ab 16 Jahren
Internet: http://nisamerica.com/games/danganronpa2/

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