Liss Es geht tierisch ab

Ich will ja nichts sagen, aber früher habe ich im Sommer in der Zeitung immer vom Ungeheuer in Loch Ness gelesen. Das ist glücklicherweise immer dann mal wieder gesehen worden, wenn die Redaktionen vor lauter Sommerloch nicht mehr gewusst haben, was sie schreiben sollen.

 Liss

Liss

Foto: TV

Dieses Jahr ist das anders. Da ist nicht mehr die Rede von großen Ungeheuern in Schottland, sondern von kleinen Monstern bei uns. Diese komische Raupe namens Eichenprozessionsdings verfolgt mich jeden Tag. Heute hier entdeckt, morgen da entfernt. Und das ist ja nichts das einzige Viehzeugs, das ich derzeit  ständig in der Zeitung finde. Aus Thalfang höre ich derzeit fast nur Hunde-Wauwau. Das Morbacher Seniorenzentrum setzt auf Hühner, damit die Bewohner dort ihr Gehaischnis finden, und die Polizei in Kröv kümmert sich um entlaufene Esel. Wär mir mal meiner entlaufen, damit er mir wenigstens für einen Tag aus den Füßen ist, aber mein Hermann hockt hier derzeit nur wenig sinnstiftend herum und guckt im Internet nach Katzenvideos.

Da lob ich mir die Kreisstädter. Die ärgern sich nicht mehr über ihre Schweine, sie grillen sie Mitte August einfach. Und mit der Säubrennerkirmes ist dann auch das Sommerloch vorbei. Spätestens ab dann stehen in der Zeitung wieder mehr handfeste Themen, wie der Zustand der Bundeswehr, der Brexit, Trump, die Kommunalreform. Doch wenn ich das lese, frag ich mich, ob das Sommerloch mit tierischen Themen nicht doch besser bis zum Jahresende verlängert werden soll,

meint eure LISS

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort