Streifzug Hör mal, wer da zwitschert

Hetzerath-Erlenbach · Wer einem Konzert lauschen will, muss derzeit in den Wald gehen. Die App „Bird.Net“ hilft dabei zu unterscheiden, welche Singvögel da gerade ihre Lieder trällern. Wir haben das Programm bei einem Streifzug in Erlenbach getestet.

 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Christian Altmayer

„Dchää-Dchää“ ruft der Eichelhäher, „Zizi“ fiepst die Blaumeise und „Zr-R-Rilitt“ zwitschert der Girlitz. Wer im Internet nach Vogelstimmen sucht, hat es meist mit solchen Lautmalereien zu tun. Beim Zilpzalp mag der Name selbsterklärend sein. Wer den Waldbaumläufer aber von der Amsel oder das Rotkehlchen vom Goldhähnchen unterscheiden will, muss genau hinhören. Oder die App „Bird.net“ zu Rate ziehen.

Die Anwendung wurde an der Technischen Universität Chemnitz entwickelt und ist auf dem Handy kostenlos erhältlich. Sie ermöglicht es, Aufnahmen der Umwelt zu machen und auszuwerten. Und liefert dann im besten Fall einen Vogel als Ergebnis. Aber klappt das auch? Kollegin John und ich starten einen Feldversuch.

Ausgesucht haben wir uns dafür einen kleinen Waldspaziergang rund um den Hetzerather Ortsteil Erlenbach. Eine goldrichtige Entscheidung, wie sich schon bald herausstellt. Denn schon als wir das Auto in dem malerischen Bauerndorf abstellen, hören wir die ersten Vögel.

Es sind Haussperlinge, erkennt die App sofort: „Sehr wahrscheinlich“. Spatzen also. Was sie von den Dächern pfeifen, kann das Programm uns leider nicht übersetzen — obwohl uns das als Reporter natürlich interessieren würde. Begeistert sind wir aber trotzdem von der Anwendung. Und wir sollten auch später nicht enttäuscht werden.

Erstmal geht es jetzt aber in den Wald. Wir starten in der Viktoria straße und überqueren den Erlenbach, der dem Ort seinen Namen gibt. Keine fünf Minuten später befinden wir uns auf einem Hügel mit beeindruckendem Weitblick über ein paar blühende Bäume, über Hetzerath und den Industriecampus bei Föhren. Ein paar Schritte weiter führt uns der Weg in den Wald. Und hin zu unserem ersten corona-konformen Konzert in diesem Jahr. Bei uns piept’s wohl, werden Sie jetzt denken. Doch es zwitschtert auch, es ratscht und zirpt und gurrt und kräht. Wie bei einem vielstimmigen Orchester-Konzert sind die einzelnen Musiker nur mit geschultem Ohr zu unterscheiden.

Doch zum Glück haben wir ja Bird.net, das uns sogleich verrät: Wir haben eine Meise, und zwar eine Blaumeise. Irgendwo in der Ferne singt noch ein Waldbaumläufer. Die Krähe hätten wir selbst erkannt, die Taube auch. Den Ruf des Stieglitzes aber muss uns auch die App identifizieren. Und dieses ferne Geplapper? Ach, weiß der Kuckuck, den wir übrigens nicht hören, dafür aber einen Reiher. Und laut meinem Telefon auch eine Dorngrasmücke, die in einem Strauch sitzt. Und schnell davon flattert, als wir uns nähern. Überhaupt ist das meiste Federvieh recht scheu. Die Flattermänner haben zwar kein Problem damit, uns ihre Liedchen zu trällern. Zu Gesicht bekommen wir aber nur wenige Vögel, die die App um uns herum erkennt. Die meisten schwirren beim leisesten Knacken eines Astes ab. Fotografieren? Schwierig.

Macht aber nichts. Wir lernen auch so jede Menge über die heimische Fauna, die wir uns so lautstark und divers beide nicht vorgestellt hätten. Amsel, Drossel, Fink und Star kennt jeder. Aber, dass die ganze Vogelschar so groß ist, hätten wir nicht gedacht.

Auf gerade mal einer halben Stunde durch den Erlenbacher Wald haben wir mehr als einem Dutzend Vögel gelauscht. Und das ausnahmsweise mal ganz bewusst.

 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Christian Altmayer
 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Christian Altmayer
 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Christian Altmayer
 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Nora John
 Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Na, erkennen Sie alle diese heimischen Singvögel? Im Wald bei Erlenbach haben wir noch viel mehr Federvieh gehört, als wir vor die Linse bekamen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Also, liebe Hobby-Ornithologen, laden Sie sich die App ruhig mal runter. Praktisch jedes Waldgebiet im Wittlicher Land eignet sich für Aufnahmen, die Sie auch abspeichern können. Viel Spaß und teilen Sie uns unter eifel@volksfreund.de doch gerne mit, was Sie so alles bei Ihren Touren entdecken konnten.

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