Basketball Für Nick und den nächsten Erfolg - die Gladiators zum Jahresende

Trier · Der Gladiators-Jahresabschluss kann sich sehen lassen: Von einem Rekord, einer langen Serie und einer Einladung.

 So sieht’s aus: Kyle Dranginis, Markus Zock und die Gladiatoren klettern nach dem sechsten Sieg in Serie in der Tabelle auf Rang sechs. Weiter geht’s am 4. Januar mit einem Gastspiel in Baden.

So sieht’s aus: Kyle Dranginis, Markus Zock und die Gladiatoren klettern nach dem sechsten Sieg in Serie in der Tabelle auf Rang sechs. Weiter geht’s am 4. Januar mit einem Gastspiel in Baden.

Foto: Willy Speicher

Eines ist Christian Held am Tag nach dem sechsten Erfolg in Serie vom Samstagabend ganz wichtig  – und das hat nichts mit Basketball zu tun. Der Cheftrainer der Römerstrom Gladiators Trier betont: „Wir als Club haben eine soziale Verantwortung und wollen etwas zurückgeben – wenn man das mit solch einer Aktion zeigen kann, dann ist das unglaublich schön.“

Was der 31-Jährige meint, war am Samstagabend mit drei Worten auf den Gladiators-Trikots zu lesen: „Hilfe für Nick“ prangte in großen weißen Lettern auf der Frontseite der grünen Trierer Trikots. Mit der Aktion unterstützt der Basketball-Zweitligist den an einem Hirntumor erkrankten 19-jährigen Nick Heinsdorf aus dem Kreis Trier-Saarburg. Bis zum 10. Januar können Interessierte auf der Gladiators-Homepage um die Trikots aus dem Paderborn-Spiel mitbieten. Der Erlös fließt an den 19-Jährigen.

Christian Held berichtet: „Wir haben im Team viel über Nick gesprochen, über seine Situation. Ich hoffe, dass er mal bei uns im Training vorbeischaut und das ganze Team kennenlernt – wir würden uns sehr darüber freuen!“

Was die Gladiatoren in ihren „Hilfe-für-Nick“-Trikots am Samstagabend im letzten Spiel des Jahres gegen die Uni Baskets Paderborn zeigten, freute den Trierer Cheftrainer ebenfalls. Mit 91:76 (42:37) bezwangen die Gladiatoren ohne den an der Schulter verletzten Kevin Smit die Gäste aus NRW und feierten somit den sechsten Erfolg in Serie. Das gelang Trier in der 2. Basketball-Bundesliga bisher nur einmal, im Frühjahr 2017, als das Team unter Marco van den Berg und Christian Held schließlich bis ins Playoff-Halbfinale donnerte.

Von alledem will Christian Held am Sonntag jedoch nichts hören. Gewohnt ruhig und sachlich erzählt er, dass er sich „natürlich“ über den Heimsieg und die Saisonrekordkulisse von 4187 Zuschauern in der Arena gefreut habe, um dann aber auch schon zu betonen: „In dem Moment, in dem man Zufriedenheit zulässt, wird man schlampig.“ Sein Team mache zwar im Moment „einen guten Job“, aber „wir haben noch viele Bereiche in denen wir uns verbessern können. So hatten wir gegen Paderborn auch eine Phase, in der wir nicht gut gereboundet haben. Da müssen wir konstanter werden“.

Unterm Strich war das gegen den Tabellenachten jedoch eine reife Vorstellung. Nur in der Anfangsphase bereitete das Team von Trainer Steven Esterkamp den Trierern Probleme, in dem sie ihre Angriffe mehrmals über Center Martin Seiferth spielten. Doch die Gladiatoren stellten sich auf das Zusammenspiel zwischen Aufbauspieler Kendale Mc Cullum und Seiferth schnell ein, verteidigten fortan konsequenter. Held findet am Sonntag: „Es ist momentan eine unserer Stärken, Probleme auf dem Feld zu erkennen, und sie dann auch abzustellen – das ist nicht selbstverständlich, weil es immer schwer ist, Anpassungen im Spiel umzusetzen.“

Nach dem holprigen Start waren es unter anderem Chase Adams und Kilian Dietz, die die Wende brachten. Dietz warf sich in jeden Ball, sammelte gleich mehrere Steals und traf auch mal die unmöglichen Korbleger. Adams rackerte ebenso, sicherte sich mit seinen 1,78 Metern auch mal einen Offensivrebound und traf im Anschluss für zwei. Die knapp 4200 Zuschauer in der Halle wurden spätestens nach einem verwandelten Dreier von Thomas Grün zum Viertelende (21:16) so richtig wach. In der Folge geriet der Heimsieg nie mehr wirklich in Gefahr. Zu deutlich war die Trierer Dominanz, zu enorm wieder einmal der defensive Druck des Teams. Bemerkenswert, wie viel Power – Held wechselte häufig fünf Spieler auf einmal ein – die Gladiatoren von der Bank bringen konnten. Beachtlich zudem, wie ausgeglichen Trier in der Offensive harmonierte. Während Jordan Geist offensiv nicht seinen besten Tag erwischte, sprang Kyle Dranginis ein (17 Punkte).

Paderborns Coach Steven Esterkamp gestand nach der Partie: „Kompliment an Trier und Christian Held, sie agieren sehr stark. Es macht Spaß, sie spielen zu sehen!“

Die Gladiatoren klettern durch den Erfolg in der Tabelle auf Rang sechs und reisen am 4. Januar nach Karlsruhe.

Punkte Trier: Adams 11, Dranginis 17, Bucknor 14, Schmikale 6, Dietz 2, Grün 5, Ilzhöfer 7, Geist 11, Gloger 18 – Beste Schützen PB: Seiferth 19, Trapp 17 – Viertelstände: 21:16/42:37/64:55/91:76 – ZS: 4187

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