Laufkolumne Stadionrunden statt Staatsbankette – Tipps für Läufer (Teil 18)

Laufen für den Weltfrieden? Eine ganz schön pathetische Formulierung. Dennoch ist das möglich, meint unser Laufkolumnist Rainer Neubert.

 Heiko Maas, aktuele Bundesaußenminister, ist sportlich aktiv. Er hat, wie unser Bild dokumentiert, 2015 an einem Triathlon in Roth teilgenommen. Damals noch als Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz.

Heiko Maas, aktuele Bundesaußenminister, ist sportlich aktiv. Er hat, wie unser Bild dokumentiert, 2015 an einem Triathlon in Roth teilgenommen. Damals noch als Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz.

Foto: picture alliance / dpa/Timm Schamberger

Laufen ist gut für die körperliche Fitness, das steht außer Zweifel. Die Bewegung an der frischen Luft stärkt das Immunsystem. Und wer etwas sucht, mit dem er auf natürliche Weise etwas gegen überflüssige Pfunde und das für die Gesundheit gefährliche Bauchfett tun kann, schafft das in keiner Sportart besser als beim regelmäßigen Joggen.

Wer sich regelmäßig bewegt, tut auch etwas für die Psyche. Nicht ohne Grund gibt es Laufprogramme gegen Depressionen. Es ist die gemeinsame Betätigung, die zusammenschweißt und Läufer zu einer Gemeinschaft macht, in der sich Gleichgesinnte gut aufgehoben fühlen. Wer das nicht glaubt oder überprüfen will, sollte einen Lauftreff besuchen oder an Freundschaftsläufen teilnehmen. Diese nicht kommerziellen und auf Leistungsdruck verzichtenden Alternativen zu den derzeit eh äußerst seltenen Volksläufen tragen ihren Namen nicht ohne Grund.

Läufer Duzen sich in der Regel, sie genießen und achten die Natur, in der sie sich bewegen. Und sie nutzen die Gelegenheit des gemeinsamen Sports, um sich den Frust von der Seele zu reden. So gesehen tun Läufer tatsächlich etwas für den Frieden in der Welt, denn kurze Anwandlungen von Aggressionen hegen sie höchstens gegen Zeitgenossen, die ihren Müll achtlos wegwerfen.

Wie gut wäre es doch, beim Blick auf die dramatischen Entwicklungen in den USA, in Weißrussland, Brasilien, Russland und China, würden Politiker laufen. „Ich bin dafür, dass sich die Mächtigen der Welt regelmäßig zum Laufen verabreden, dann wäre Frieden auf Erden.“ Der Schweizer Marathonrekordler Tadesse Abraham hat das gesagt, wie ich in meinem Lieblingslaufmagazin gelesen habe. Recht hat er. Stadionrunde statt Staatsbankett! So sollte die Devise lauten. Dann wäre so mancher Konflikt, der die Menschheit bedroht, schnell beseitigt.

Doch vermutlich wird es dem fitten deutschen Außenminister Heiko Maas ähnlich ergehen wie einst Joschka Fischer oder Barack Obama. Auch sie mussten auf ihren Laufrunden auf die Begleitung durch die fehlgeleiteten Alpha-Männchen der Weltpolitik verzichten. Schade!

In der kommenden Woche: „Runners High“ – von Glücksmomenten für Läufer.

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