Triathlon Trierer Bundesliga-Triathleten bangen

Trier · Laufen und Radfahren können die Bundesliga-Triathleten des PSD Bank Teams Tri Post Trier trainieren. Aber wenn nicht bald Schwimmtraining möglich ist, wird es schwer mit dem Klassenerhalt, sagt Chefcoach Marc Pschebizin.

 Jens Roth kann von seiner Erfahrung als ehemaliger Leistungsschwimmer zehren, aber für die übrigen Mitglieder des Triathlon-Bundesliga-Teams PSD Bank Tri Post Trier wäre es wichtig drei Monate vor dem Bundesliga-Auftakt in Berlin wieder im Wasser trainieren zu können.

Jens Roth kann von seiner Erfahrung als ehemaliger Leistungsschwimmer zehren, aber für die übrigen Mitglieder des Triathlon-Bundesliga-Teams PSD Bank Tri Post Trier wäre es wichtig drei Monate vor dem Bundesliga-Auftakt in Berlin wieder im Wasser trainieren zu können.

Foto: Holger Teusch

Wenn aller guten Dinge drei sind, dann fehlt den Trierer Bundesliga-Triathleten derzeit etwas: die erste Disziplin ihrer Sportart. Seit bald vier Monaten ist praktisch kein Schwimmtraining möglich. Während Rad gefahren und gelaufen wird - und das auch dank der Möglichkeit von Individualtraining auf der Kunststoffbahn des Trierer Moselstadions auf hohem Niveau -, läuft der Mannschaft um Chefcoach Marc Pschebizin für die Vorbereitung in der Triathlon-Auftaktdisziplin die Zeit davon.

Am ersten Juni-Wochenende soll in Berlin das erste Rennen der Bitburger 0,0% Triathlon-Bundesliga stattfinden. „Wir haben noch drei Monate, was sowieso schon knapp ist“, sagt Pschebizin. Minimum zehn Wochen müsse man speziell trainieren, um im Schwimmen auf Bundesliga-Niveau zu kommen. Wenn man zuvor regelmäßig an den Grundlagen gearbeitet habe. Aber selbst das war unmöglich. „Wir haben zweimal in der Coque in Luxemburg eine Bahn angemietet, um zumindest ein bisschen ins Wasser zu kommen“, erzählt Pschebizin. Jens Roth als ehemaliger Leistungsschwimmer ist eine Ausnahme, aber ansonsten war das, was Pschebizin und Schwimmtrainer Engel Mathias Koch gesehen haben fatal. „Fakt ist, dass wir Anfang Juni fit sein müssen, aber einfach nicht ins Wasser können“, sagt Pschebizin.

Mit den 750 Meter Schwimmen zu Beginn eines Triathlon-Bundesliga-Rennens kann man den Wettkampf zwar kaum gewinnen, aber sowohl verlieren. Denn beim anschließenden Radfahren ist Windschattenfahren erlaubt. Wer abgehängt aus dem Wasser kommt hat quasi keine Chance mehr. Wenn die Triathlon-Bundesliga-Starter aus der Region um Jens Roth, Andreas Theobald, Giulio Ehses und dem aus Traben-Trarbach stammenden Timo Spitzhorn nicht bald mit dem Wassertraining starten können, „schwimmen wir hinterher und können die Rennen vielleicht gar nicht beenden“, malt Pschebizin ein düsteres Szenario. Bei mehreren Rad- und/oder Laufrunden ist es nämlich möglich, dass überrundete Teilnehmer aus dem Rennen genommen werden. Wenn dann nicht wie 2020 die Auf- und Abstiegsregelungen ausgesetzt werden, droht nach drei Jahren der Bundesliga-Abstieg.

Um irgendwie zu schwimmen, wurde im PSD Bank Team Tri Post Trier schon Vieles durchgedacht. Koch, selbst erfolgreicher Extremschwimmer, testete beispielsweise mit spezieller Ausrüstung im 1,8 Grad kalten Losheimer See im Saarland. Ein Training auf Bundesliga-Niveau sei aber selbst bei Wärme in Naturgewässern nicht ideal. Wenn es auf technische Nuancen ankommt, muss der Trainer vom Beckenrand korrigieren können. Wenn man zweimal pro Woche ein Hallenbad nutzen könne, wäre schon viel geholfen. Es müsse nicht groß geheizt sein. Seine Jungs könnten im Neoprenanzug schwimmen, sagt Pschebizin.

Der 47-Jährige hofft, dass sich noch rechtzeitig eine Möglichkeit auftut. Denn das Team sei so gut, wie noch nie. „Wir haben eine top Mannschaft. Wenn alle richtig trainieren können, haben wir das Potenzial zu einem Platz in den Topten“, glaubt Pschebizin. Aber dazu muss nun dringend der im Winter entstandende Rückstand gegenüber Konkurrenten an den Olympiastützpunkten verringert werden. Dort konnte trainiert werden. Für Pschebizin ist das Wettbewerbsverzerrung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort