Motorboot Motoren an für das Spektakel auf der Mosel
Traben-Trarbach · Nach zwei pandemiebedingten Ausfällen finden erstmals seit 2019 wieder Rennen vor der Kulisse von Traben-Trarbach statt. Warum auf die Veranstalter (viel) mehr Arbeit als früher wartet.
Lange war darüber spekuliert worden. Der Veranstalter selbst hatte das Thema auf seiner Website schon vor einigen Wochen „mit offenem Hintertürchen vorgeglüht“. Jetzt steht es endgültig fest: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause wird es nun wieder auf der Mosel vor Traben-Trarbach ein Wochenende mit Motorbootrennen geben. Am 21./ 22. Mai wird vor der Kulisse der Doppelstadt um nationale und internationale Titel gefahren werden – trotz vieler Unwägbarkeiten nach den beiden Ausfällen 2020 und ‘21 und auch wegen der aktuellen Situation, bedingt durch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Krieges. Mit der Bürde zweier (unverschuldeter) tödlicher Unfälle in den Jahren 2016 und 2018 hatten die Organisatoren in der Vergangenheit zu kämpfen.
„Wir haben uns lange mit dem Thema beschäftigt, uns aber erst sehr kurzfristig dazu entschlossen, weil wir nicht wussten, welche Verordnungen des Landes wegen der pandemischen Situationen noch bestehen würden und ob wir überhaupt etwas machen dürften“, sagt Wolfgang Malk, der Sprecher des veranstaltenden und ausrichtenden Verein Motorbootrennen Traben-Trarbach. Im Prinzip hätten alle Beteiligten nun gerade mal sechs Wochen Zeit, alles zu organisieren und vorzubereiten, „während wir vorher drei Monate und länger gehabt hatten, um dieses internationale Event auf die Beine zu stellen“, so Malk.
Da sich der ADAC Mittelrhein schon zuvor dazu entschlossen hatte, die für Juni vorgesehene 34. Auflage des Internationalen ADAC Motorbootrennens in Brodenbach abzusagen, werden die für dort angesetzten Rennserien nun in Traben-Trarbach ausgetragen. Das wertet die Veranstaltung sportlich zwar auf, bereitet dem Veranstalter aber auch organisatorisch zusätzliche Arbeit. Von 9 bis 18 Uhr wird es deshalb samstags und sonntags, 21. / 22. Mai, ein volles Rennprogramm auf dem Fluss geben.
Die Ausgangsposition hat sich für alle Beteiligten seit den letzten Rennen im Jahr 2019 erheblich verändert, sowohl organisatorisch wie auch finanziell. Die Auswirkungen der Pandemie haben ihre Spuren hinterlassen, auch bei den lokalen und überregionalen Sponsoren der Veranstaltung. „Viele unserer Werbepartner haben unter den pandemischen Bedingungen finanziell hohe Einbußen hinnehmen müssen und können uns entweder gar nicht mehr, oder nur noch in sehr begrenztem Umfang unterstützen“, so der Veranstalter im TV-Gespräch.
Da es im Verein selbst jedoch viele Helfer und Mitglieder mit großer Erfahrung bei der Vorbereitung und Durchführung einer Rennveranstaltung gebe, habe man sich dazu entschlossen, nun wieder anzutreten. Generell ist man der Meinung, dass „derartige Sportveranstaltungen unbedingt wieder stattfinden müssen, um zu einem normalen gesellschaftlichen Leben zurückkehren zu können“.
Das Rennwochenende wird wie gewohnt auf der gleichen Strecke (600 Meter Rundkurs) vor der Kulisse der Doppelstadt ausgetragen. Das Fahrerlager wird wieder auf der Trabener Seite sein. Welche Klassen explizit ausgetragen werden, sei noch in der Vorbereitung, heißt es. „Auch die Teams und die Sportler selbst haben unter dem hohen Kostendruck und den gestiegenen Energiepreisen zu leiden.“ Geplant ist jedoch, dass Formel-4-Läufe zur internationalen Deutschen Meisterschaft, sowie Rennen der Klassen Formel 5 und GT 15 ausgetragen werden.
Zudem hofft der Verein, die Zuschauer mit dem Auftritt von spektakulären klassischen Rennbooten, die bereits vor einem halben Jahrhundert auf der Mosel antraten, sowie Wasserski-Darbietungen im Rahmenprogramm wieder an die Strecke locken zu können.
