Motor Zwei kleine Italiener ...

TRIER · Das Lied von den „zwei kleinen Italienern“, das Conny Froboess in den 1960er Jahren über den Äther trällerte, wurde ein Verkaufsschlager in der Schallplatten-Industrie. Aber auch die Automobil-Industrie kann da heute mithalten: Die diversen Derivate des 500, aber auch der Panda, sind zwei absolute Bestseller im Programm von Fiat.

 Den Fiat Panda gibt es jetzt auch mit einem 70 PS Dreizylinder und Mildhybrid-System.

Den Fiat Panda gibt es jetzt auch mit einem 70 PS Dreizylinder und Mildhybrid-System.

Foto: Fiat

Jetzt haben die Italiener, dem allgemeinen Trend zur Elektrisierung folgend, beide Fahrzeuge mit einer Teilelektrifizierung auf den Markt gebracht.

Ziel der Zusammenarbeit von konventioneller und neuer Energie ist die Senkung des Kraftstoffverbrauchs und des Ausstoßes der CO2-Emissionen. Wie funktionieren und vor allem wie fahren sich die beiden Kleinfahrzeuge, ausgestattet mit einem Mildhybrid?

500 und Panda sind die ersten Benzin-Modelle, die Fiat mit einem solchen System auf den Markt bringt. Bei beiden Kleinfahrzeugen ist die Antriebs-Technologie gleich. Sowohl in der Design-Ikone 500 wie auch beim eher praxisbezogenen knuffigen Panda wird ein 70 PS starker Sauger mit einem Riemen-Starter-Generator und einem Handschalter verbunden. Unter Last und beim Anfahren trägt dieser Generator fünf PS an zusätzlicher Energie bei.

Das dreizylindrige Kraftwerk schöpft aus einem Hubraum von einem Liter, 70 PS. Der Zweiventiler mit variablen Ventilsteuerzeiten stellt ein Drehmoment von 92 Newtonmeter bei 3500 U/min zur Verfügung. Er wird dabei unterstützt von einem Riemen-Starter-Generator (RSG), der im normalen 12-Volt-Bordnetz arbeitet. Beim rekuperieren durch Schub und Bremsen wird Energie zurückgewonnen, die in einer Lithium-Ionen-Batterie (11 Ampere-Stunden) unterhalb des Fahrersitzes gespeichert wird.

Der Generator ermöglicht es, den Motor schon beim Ausrollen bei 30 km/h abzuschalten. Dafür muss man den Leerlauf einlegen, wozu man durch ein entsprechendes Symbol im Display aufgefordert wird. Bei diesem „segeln“ übernimmt die Batterie die Versorgung.

So weit, so gut, die Technik. Aber nicht jeder Kunde ist ein Technik-Freak, weshalb Fiat sowohl den Cinquecento wie auch den Panda mit Attributen wie Optik, Konnektivität, Fahrverhalten und Sparsamkeit in punkto Verbrauch und Emission verbessert hat, um im Elektro-Zeitalter das Licht anzuknipsen. Immerhin soll noch in diesem Jahr ein neu entwickelter 500er Stromer aufschlagen. Und der rein elektrische Panda, auch wenn das jetzt so noch nicht bestätigt wird, dürfte irgendwann folgen.

Wie bei all diesen teilelektrifizierten Fahrzeugen, die vor oder anstelle von Plug-in-Hybrids ein neues Zeitalter einläuten sollen, ist auch in diesem Falle vieles Gewöhnungssache. Das wichtigste: Man hat in diesem Fahrzeug nicht das Gefühl, dass man „zwangs-begrünt“ wird, dass also Leistung fehlt, obwohl Fiat eine 20-prozentige Sprit-Ersparnis im Vergleich zum vorherigen 1.2 Liter Vierzylinder mit 69 PS sowie eine deutliche Senkung der Emissionen verspricht.

Typisch Dreizylinder klingt das Motörchen etwas heiser, nervt aber nicht durch ratternde Akustik. Den Elektro-Boost spürt man kaum. Ein Novum ist das gut abgestufte manuelle 6-Gang-Getriebe, das den Geräuschpegel senkt. Der Panda ist ein flottes, optisch ansprechendes Fahrzeug, ganz auf „bella Italia“ programmiert. Eine sogenannte „Launch Edition“ zum Start der beiden Teilzeit-Stromer macht nicht nur mit Lack und Hybrid-Logos einen auf Öko, sondern auch mit Vordersitzen aus recyceltem Kunststoff. Fiat hat den Zug der Zeit erkannt und ist rechtzeitig aufgesprungen.

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