Liss Ein Eiffelturm im Hunsrück

Ich will ja nichts sagen, aber in Hilscheid geht es bald hoch hinaus. Die bekommen jetzt ihren Hunsrückturm, analog zum Eiffelturm in Paris. Auf jeden Fall stelle ich mir das so vor. Ein Mobilfunkanbieter will den dort haben und mit Sende- und Funkanlagen ausrüsten, damit mich mein Hermann auf der Hunsrückhöhenstraße bei Hilscheid anrufen kann, dass er gleich nach Hause kommt und ich ihm dann schon mal sein Essen warm machen kann.

Liss: Ein Eiffelturm im Hunsrück
Foto: TV/Werhan, Michael

40 Meter soll der Turm hoch werden, aus Stahlgitter. Gut, dann ist er nicht so hoch wie die vielen Windräder, aber für solch einen kleinen Ort ist das schon bemerkenswert. Von da oben kann man bestimmt das ganze Dorf überblicken, so wie die Touristen in der französischen Hauptstadt ganz Paris. Und die Hilscheider können den Besuchern der Windklang­skulptur auf dem Erbeskopf bestimmt zuwinken. Der höchste Gipfel von Rheinland-Pfalz gehört ja zu deren Gebiet. Und wenn der Hunsrückturm gebaut ist, können sie ihn auch von dort sehen.

Aber wozu kann man einen Funkturm in Hilscheid noch brauchen? Ich sag’ es euch: Das nutzen die Morbacher Schüler der IGS, um ihre Podcasts oder wie die Aufnahmen heißen, die sie herausbringen, nicht nur an ihrer Schule, sondern im ganzen Hunsrück zu verbreiten. Fest gebucht ist schon folgende Meldung: „Die Schulbusse vom Gymnasium Hermeskeil kommen in zehn Minuten am Thalfanger Zentralen Omnibusbahnhof an. Die Eltern der Schüler, die dann nicht mehr mit dem Bus nach Immert oder Gielert weiterkommen, werden gebeten, jetzt loszufahren, um ihre Sprösslinge dort abzuholen.“

Und ich bin auch schon am Überlegen: Eigentlich wollte ich Automaten aufstellen, in denen ich meine Hunsrücker Klöße per Knopfdruck und Geldeinwurf verkaufen kann, so wie den neuen da in Geisfeld.

Aber ich wende mich doch mal an Vodafone, die vom  Hilscheider Turm senden wollen, und frage, ob sie mir so auf zwanzig Meter ein Podest einbauen. Da richte ich dann nein Restaurant ein und serviere meine Klöße persönlich auf der neuen Sehenswürdigkeit, dem Hunsrückturm. Was die Pariser auf dem Eiffelturm geschafft haben, das sollten wir im Hunsrück doch locker hinbringen,

 meint eure Liss

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