Unwetter Feuerwehrleute aus der Pfalz wollten in der Eifel helfen und wurden wieder nach Hause geschickt (Update)

Bitburg · 90 Feuerwehrleute aus der Pfalz wollten beim Katastropheneinsatz in der Eifel helfen. Doch nachdem sie in Bitburg angekommen sind, wurden sie von der Einsatzleitung wieder nach Hause geschickt. Das sorgt derzeit für Ärger. Was steckt hinter der Geschichte?

 Feuerwehrleute aus der Pfalz, die bei der Flutkatastrophe in der Eifel helfen wollten, wurden unverrichteter Dinge aus Bitburg wieder nach Hause geschickt. Foto: Trierischer Volksfreund

Feuerwehrleute aus der Pfalz, die bei der Flutkatastrophe in der Eifel helfen wollten, wurden unverrichteter Dinge aus Bitburg wieder nach Hause geschickt. Foto: Trierischer Volksfreund

Foto: TV/Feuerwehr Südeifel

Rettungskräfte aus ganz Deutschland sind derzeit in Rheinland-Pfalz im Einsatz um bei der Bewältigung der Flutkatastrophe zu helfen. Auch 90 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Kaiserslautern machten sich gestern Nachmittag auf dem Weg nach Bitburg, „um den Menschen dort zu helfen, Ihnen das Leben zu retten oder auch einfach nur für sie da zu sein. Wie es eben die Feuerwehrleute so tun“, schreibt der Feuerwehrmann Martin Walter auf seiner Facebook-Seite.

Gegen 20 Uhr am Donnerstagabend hätten die „sehr motivierten Männer und Frauen verschiedener Feuerwehren des ganzen Landkreises Kaiserslautern“ den Bereitstellungsraum auf dem Bitburger Flugplatz erreicht, um dort auf ihren Einsatz zu warten. Was Walter dann schildert, klingt unglaublich: „Zwischen 0 und 1 kam plötzlich die Nachricht der Technischen Einsatzleitung, dass sie uns gar nicht geführt hätten (auf Deutsch: aus Unfähigkeit vergessen) und wir sollen heimfahren! Obwohl dort oben Menschen vermisst werden und ihr Hab und Gut verlieren und die Infrastruktur zusammenbricht, schicken uns diese Amateure nach Hause. Also sind wir aus dem Katastrophengebiet, ohne irgendetwas und damit meine ich wirklich nichts, getan zu haben wieder Richtung Kaiserslautern gefahren“, macht Walter seinem Zorn Luft. Unterwegs seien ihnen noch circa 30 weitere Feuerwehrfahrzeuge entgegengekommen, „die alle zum Helfen ins Hochwassergebiet fuhren“. Das mache ihn und seine Kameraden „wütend, zornig aber vor allem sehr sehr traurig“, schließlich sei ihr Ziel gewesen, „den Menschen dort beizustehen“.

Feuerwehrleute wegen „Kommunikationspanne“ wieder weggeschickt

Der Kreisbeigeordnete des Eifelkreises Bitburg-Prüm, Rudi Rinnen, bestätigte gegenüber volksfreund.de, dass wegen einer „Kommunikationspanne“ die Feuerwehrleute aus der Pfalz wieder weggeschickt wurden. „Das durfte nicht passieren.“ Wie es genau zu der Panne kam, konnte Rinnen jedoch nicht erklären. „Wir hätten die Einsatzkräfte der Feuerwehr aus dem Landkreis Kaiserslautern gut gebrauchen können.“ Rinnen befürchtet, dass das Ganze abschreckend wirken könnte auf andere Einsatzkräfte, die in den Eifelkreis beordert werden. Man werde genau aufarbeiten, wie es zu dem Fehler kam, für den er die volle Verantwortung übernehme, sagte Rinnen.

Er habe sich heute beim Landrat des Landkreises Kaiserslautern, Ralf Leßmeister, entschuldigt. Dieser bestätigte das gegenüber der Zeitung Rheinpfalz. „Es gab offenbar ein Missverständnis“, sagte der CDU-Politiker nach dem Gespräch mit  Rinnen: Die 90 Wehrleute aus dem Landkreis, die mit 20 Fahrzeugen vor Ort waren, hätten im Bereitstellungsraum des Flugplatzes Bitburg auf Anweisungen gewartet – gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr aus Kaiserslautern. Als kein Marschbefehl gekommen sei, habe sich die ebenfalls ausgerückte Berufsfeuerwehr aus Kaiserslautern auf den Heimweg gemacht.„In der Einsatzzentrale hat man aber offenbar nicht zwischen Stadt und Kreis differenziert und gemeint, dass alle Lauterer heimgefahren seien. Unsere Leute aus dem Kreis, die noch da waren, wurden vergessen“, erklärt Leßmeister, wie es zu der Panne gekommen sei.

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