Marathon in Luxemburg Da ist Musik drin und Jens Roth dabei

Luxemburg · Der ING Night Marathon Luxembourg gilt als einer der stimmungsvollsten Läufe weltweit. Bei der 16. Auflage werden rund 13.000 Teilnehmer und ein Vielfaches an Zuschauern erwartet. Triathlet Jens Roth will am 20. Mai im Großherzogtum seinen Halbmarathon-Debüt geben.

Jens Roth lässt am 20. Mai den Radhelm aus und plant beim ING Night Marathon Luxembourg sein Halbmarathondebüt.

Jens Roth lässt am 20. Mai den Radhelm aus und plant beim ING Night Marathon Luxembourg sein Halbmarathondebüt.

Foto: Holger Teusch

Jens Roth weiß nicht, was ihn erwartet: „Ich bin mal gespannt, was das wird“, sagt der Triathlet von Tri Post Trier. Am 20. Mai will er im Rahmen des ING Night Marathon Luxembourg sein Debüt über die Halbmarathon-Distanz feiern. Zumindest als Solo-Wettkampf. Mehr als 20 Kilometer ist der 35-Jährige bereits gelaufen, allerdings als Abschluss-Disziplin bei einem Mitteldistanz-Triathlon. Also quasi mit Anlauf von zwei Kilometer Schwimmen und 90 Kilometer Radfahren.

Was Jens Roth und allen anderen beim Luxemburg-Marathon erwartet.

Strecke: „Ich habe gehört, dass es ordentlich hoch- und runtergehen soll“, sagt Jens Roth. Als sechsmaliger Deutsche Meister im Crosstriathlon ist er Steigungen gewohnt. Und zwar sehr viel heftigere, als sie ihn beim Luxemburg-Marathon erwarten. Trotzdem: Das Streckenprofil, vor allem auf der vollen Marathondistanz von 42,195 Kilometern, gilt als schwierig. Organisationsleiter Erich François erzählte vor einiger Zeit in einem Interview, dass man in den Anfangsjahren das Streckenprofil nur auf ausdrückliche Nachfrage gezeigt habe. Mittlerweile ist aber auch das ein Markenzeichen des Luxemburg-Marathons. Traillauf-Spezialisten dürfen auf dem Parcours ihre Chance gegen Straßenläufer wittern.

Was Jens Roth kaum Probleme bereiten wird, sind die Steigungsprozente (im einstelligen Bereich) an sich. Allerdings: gerade der Schlussanstieg zurück zu Start und Ziel auf dem Messegelände Luxexpo ist mehrere Kilometer lang.

Stimmung: An der Topographie der luxemburgischen Hauptstadt kann man nichts ändern. Aber für gute Stimmung ist beim Luxemburg-Marathon stets gesorgt. Am Laufabend gleicht die gesamte Stadt einer riesigen Partyzone. 56 Musikgruppen sollen diesmal einheizen: von Sambagruppen, Blasmusik, Trommlern, DJs und Reggae-Bands bis hin zu mehreren Chören. Weil die Baumaßnahmen auf dem Knuedler abgeschlossen sind, trennen sich Marathon- und Halbmarathonstrecke nach gut 15 Kilometern wieder auf dem zentralen Platz der luxemburgischen Hauptstadt, traditionell einer der Hotspots der Strecke. Höhepunkt für jeden Läufer ist der Zieleinlauf in Halle 7 des Messegeländes.

Motivation: Weshalb sollte man in Luxemburg, Marathon, Halbmarathon oder ein Staffelrennen laufen? Ganz klar: Nicht um eine Bestzeit aufzustellen, sondern wegen der Atmosphäre. Es ist ein Lauffest für in diesem Jahr nach Veranstalterangaben rund 13.000 angemeldete Läufer!

Für Jens Roth passt der Luxemburg-Marathon erstmals in seinen Wettkampfplan. Anders als es den meisten Hobbyläufern zu empfehlen ist, hat sich er sich als Spitzentriathlet allerdings nicht speziell auf den Halbmarathon vorbereitet. Mit dem Gewinn des Bezirksmeistertitels auf dem Mountainbike ist Roth Ende April in die Saison eingestiegen. Danach folgte ein zwölfter Platz beim sogenannten „Race of Champions“ in der nordrhein-westfälischen Triathlon-Hochburg Buschhütten, wo Roth unter anderem auf den ehemaligen Ironman-Weltmeister Sebastian Kienle traf.

Favoriten: Geschlagen geben musste sich Jens Roth in Buschhütten auf der Triathlon-Kurzdistanz den Straßenspezialisten. Anfang Juni wird er bei der Xterra-EM im belgischen Namur wieder auf seinem Crosstriathlon-Terrain sein. Und auf Luxemburgs Straßen? Zum engen Favoritenkreis der Halbmarathonläufer ist Roth nicht zu zählen. Im vergangenen Jahr gewann der Spanier Eric Domingo Rolden in 1:12:13 Stunden. Bei den Frauen hat die Region Trier mit den schnellen Läuferinnen des LT Schweich wieder ein paar heiße Eisen im Feuer. Tine Hausmann wurde im vergangenen Jahr Dritte.

Auf der vollen Marathondistanz verzichten die Organisatoren weiterhin auf die Verpflichtung von Spitzenläufern. Seit der Premiere 2006, als Pascale Schmoetten von Celtic Diekirch schnellste Frau war, hofft man auf einen luxemburgischen Sieg. Bei den Männern ruhen die Hoffnungen beispielsweise darauf, dass der luxemburgischen Traillaufmeister Matthias Geistor mit dem Parcours bestens zurechtkommt. Die Marathon-Titelträgerin des Großherzogtums, Shefi Xhaferaj, kommt mit der Empfehlung einer Bestzeit von 2:55:17 Stunden. Allerdings war eine gebürtige Triererin schon schneller: Pia von Keutz, die schon als Jugendliche über Halbmarathon ganz vorne mitlief, belegte im griechischen Thessaloniki in 2:53:31 Stunden bereits den zweiten Platz.

Rund 13.000 Läufer werden am 20. Mai bei der 16. Auflage des ING Night Marathon Luxembourg erwartet.

Rund 13.000 Läufer werden am 20. Mai bei der 16. Auflage des ING Night Marathon Luxembourg erwartet.

Foto: Holger Teusch
Partystimmung von und für 13.000 Läufer soll es am 20. Mai wieder beim Marathon in Luxemburg geben.

Partystimmung von und für 13.000 Läufer soll es am 20. Mai wieder beim Marathon in Luxemburg geben.

Foto: Holger Teusch

Zuschauer: Wer die Stimmung des Luxemburger Dämmer-Marathons am 20. Mai vom Streckenrand erleben möchte, sollte frühzeitig anreisen und möglichst öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

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