Leichtathletik So viele Landesmedaillen wie zehn Jahren nicht mehr

Ludwigshafen · Wie 2020 gehen wieder drei Rheinland-Pfalz-Hallentitel an Leichtathleten aus Vereinen der Region Trier. Über 400 Meter entführen die PST-Läufer alle Medaillen an die Mosel.

 Dass er kämpfen kann, hat Giulio Ehses bereits auf längeren Strecken (wie hier beim SWT-Läuferabend) bewiesen. Nun wurde der 21-Jährige vom PST Trier Rheinland-Pfalz-Hallenmeister auf der härtesten Sprintstrecke, über 400 Meter.

Dass er kämpfen kann, hat Giulio Ehses bereits auf längeren Strecken (wie hier beim SWT-Läuferabend) bewiesen. Nun wurde der 21-Jährige vom PST Trier Rheinland-Pfalz-Hallenmeister auf der härtesten Sprintstrecke, über 400 Meter.

Foto: Holger Teusch

Eine erfolgreiche Titelverteidigung, ein gelungenes Experiment und eine bärenstarke Seniorin, nachdem die Landeshallenmeisterschaften 2021 Corona-Pause gemacht hatten, kehrten die Athleten der Region Trier erfolgreich in die Ludwigshafener Leichtathletikhalle zurück. Wie vor zwei Jahren gab es wieder drei erste Plätze für die Vereine des Bezirks Trier. Dazu fünf weitere Podestplatzierungen. Mehr als acht Medaillen gab es zuletzt vor zehn Jahren mit neun. Damals siegte unter anderem der jetzige PST-Mittelstreckentrainer Marc Kowalinski über 3000 Meter.

Diesmal schickte „Kowa“ als Coach die Läufer des Post-Sportvereins Trier (PST) auf die kurzen Strecken. „Die 400 Meter waren mal ein kleines Experiment, aber ganz lustig“, sagte Giulio Ehses. Der U-23-DM-Fünfte über 5000 Meter trat erstmals im Langsprint in der Halle mit den überhöhten Kurven an. Der Erfolg gibt Kowalinski Recht: Sein Schützling siegte unerwartet in 51,77 Sekunden vor seinen Vereinskameraden Adrian Wirtz (53,26) und Benjamin Sjögren (53,61). Der Ausflug auf die 400-Meter-Strecke soll bei Ehses aber keine Eintagsfliege bleiben. Am letzten Januar-Wochenende ist der nächste Start über zwei Hallenrunden (in Luxemburg) geplant.

Als Titelverteidiger ging Jakob Gieße nach der langen rheinland-pfälzischen Hallenmeisterschaftspause ins 800-Meter-Rennen. Vor zwei Jahren hatte er in 1:55,38 Minuten gewonnen. Diesmal war 27-Jährige von der LG Vulkaneifel mit 1:56,54 Minuten gut eine Sekunde langsamer, aber trotzdem zufrieden. „Es ist ungefähr so gewesen, wie ich mir das vorgenommen hatte. Ich bin die ersten 400 bis 600 Meter ziemlich ruhig angelaufen in 59 Sekunden und 1:29 Minuten und wollte dann am Ende nochmal beschleunigen, was ziemlich gut geklappt hat“, erzählt Gieße. In seinem Sog lief auch Constantin Fuchs (PST/1:59,54) als Vizemeister unter zwei Minuten.

Eine Schallmauer unterbot auch Mareike Metz. Die PST-Athletin lief bei ihrem ersten Start in der Altersklasse W 40 60 Meter in 7,99 Sekunden. Sie verzichtete jedoch auf das Finale, das Lena Brunnhübner (LG Rhein-Wied) in 7,58 Sekunden gewann. Im Kugelstoßen war Metz aber nicht zu schlagen. Nachdem ihr Marina Haubrich im dritten Versuch mit 12,02 Metern die Führung um zwei Zentimeter abluchste, gelang es Metz im sechsten und letzten Versuch mit einer weiteren Verbesserung ihrer persönlichen Bestleistung auf 12,34 Meter zu kontern.

Der PST-Männerstaffel musste ihren 2020 überraschend gewonnen Titel zwar den Sprintspezialisten der LG Rhein-Wied (1:29,93 Minuten) überlassen, Alexander Leidinger, Constantin Fuchs sowie die Brüder Adrian und Abraham Wirtz sicherten sich in 1:38,41 Minuten den zweiten Platz. Für Rebecca Kupczik (ebenfalls PST) war der Weitsprung-Vizemeistertitel mit persönlicher Bestleistung von 5,26 Metern mehr als nur ein kleiner Trost für die um 24 Hundertstelsekunden verpasste Medaille über 400 Meter.

Ergebnisse:

Frauen, 60 m: 1. Lena Brunnhübner (LG Rhein-Wied) 7,58 Sekunden. Nach Vorlauf verzichtet: Mareike Metz (PST/W 40) 7,99 Sekunden. 400 m: 4. Rebecca Kupczik (PST) 1:00,39 Minuten. 800 m: 2. Anna Meyer (Konz/1. FC Kaiserslautern) 2:17,98 Minuten. 4 x 200 m: 1. 1. FC Kaiserslautern mit Anna Meyer (Konz) 1:46,63 Minuten. Weit: 2. Kupczik 5,26 m. Kugel (4 kg): 1. Mareike Metz (PST) 12,34 m.

Männer, 60 m: 4. Florian Raadts (Wittlich/LG Rhein-Wied) 7,15 Sekunden (Vorlauf: 7,08). 400 m: 1. Giulio Ehses 51,77 Sekunden, 2. Adrian Wirtz 53,26, 3. Benjamin Sjögren 53,61, 5. Alexander Leidinger 55,58 (alle PST). 800 m: 1. Jakob Gieße (LG Vulkaneifel) 1:56,54 Minuten, 2. Constantin Fuchs (PST) 1:59,54, 4. Abraham Wirtz (PST) 2:07,95. 4 x 200 m: 1. LG Rhein-Wied 1:29,93 Minuten, 2. PST (Leidinger, Fuchs, Wirtz, Wirtz) 1:38,41. Hoch: 1. Aaron Strupp (Konz/1. FC Kaiserslautern) 1,85 m. Kugel (7,26 kg): 7. Sven Anton 12,05 m, 9. Jürgen Weis 10,34 (beide LG Bernkastel-Wittlich).

Abkürzung: PST = Post-Sportverein Trier

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